Anonymous: Nach PSN-Ausfall übernehmen abtrünnige Hacker IRC-Chat und Webseiten

Alexander Trust, den 10. Mai 2011
Anonymous
Anonymous

Anonymous wurde gehackt, und zwar von Anonymous. Alles nur ein schlechter Scherz? Offenbar nicht. Im PlayStation-EU-Forum ist ein Statement aufgetaucht, das darauf hindeutet, dass Anonymous gehackt wurde, und zwar aus den eigenen Reihen. Ein ehemaliger IRC-Admin namens Ryan soll sich die Kontrolle über einige Webseiten von Anonymous gesichert haben.

Ob Anonymous das PSN gehackt hat, können wir nicht mit letzter Sicherheit sagen. Es gibt nur Indizien in diesem Fall, und scheinbar schon längere Zeit Fronten in der Gruppierung, die sich zunehmend zu verhärten scheinen.

IRC-Channel gehackt

Nun wurde Anonymous gehackt, von sich selbst. Der bisherige IRC-Channel ist wohl nicht mehr unter der Kontrolle „aller“, genauso wie die Webseiten AnonOps.ru und AnonOps.net. Diese sollen laut eines veröffentlichten Statements gekapert worden sein, berichten die Hacker.

Ryan

Dieses Statement findet sich, wie der PS3-Blog richtig festhält, unter anderem im PlayStation-EU-Forum. In der abgegebenen Erklärung wird darauf hingewiesen, dass User die zwei eben genannten Domains tunlichst meiden sollten, denn die Anonymous-Hacker glauben, dass sich der ehemalige IRC-Admin „Ryan“ in die Computer der Webseiten-Besucher einzuhacken versuchen könnte. In der „Erklärung“ die Anonymous dort abgibt, warnt man PC-Besitzer, sich diese Webseiten anzusehen. Man selbst sei aber noch im Besitz der Domain AnonOps.in und würde dort regelmäßig Infos posten.

Ein Kleinkrieg zwischen Hackern? Oder nur ein gut inszeniertes Stück Fake-Content? – Das zu entscheiden wird sicherlich nicht einfach. Wir sollten die nächsten Stunden oder Tage abwarten, ob in dieser Sache noch weitere Neuigkeiten auftauchen. Auf Szeneseiten von Jailbreakern z. B. der PS3-Szene, wird man sicherlich auch immer wieder mal Hinweise finden. Unlängst hatten sich aber auch zwei Hacker aus den Reihen von Anonymous mit der Financial Times unterhalten und dort zu Protokoll gegeben, dass es eventuell eine Splittergruppe von Anonymous war, die sich gegen den grundsätzlichen Kurs der Gruppe wendet und den Aktionismus beging, Sony zu hacken. Prompt kam dann auch der öffentliche Rüffel der übrigen Hacker, die den Beitrag mit Financial Times nicht gut fanden. Das Ganze wirkt eher wie eine Posse, und erinnert an Verhalten, dass Parteien hierzulande an den Tag legen, wenn Wahlkampf ist. Wenn es derzeit wirklich Machtkämpfe im Innern von Anonymous gibt, dann sind diese vielleicht am Ende mit sich selbst beschäftigt und haben gar keine Zeit mehr, Sony zu ärgern.


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