Anonymous-Mitglieder glauben an PSN-Hacker aus eigenen Reihen

Alexander Trust, den 7. Mai 2011
PSN - Abbildung
PSN – Abbildung

Zwei Anonymous-Mitglieder, die der Hacker-Gruppierung bereits länger angehören, haben nun in Gesprächen mit Medienvertretern den Verdacht geäußert, dass eventuell doch Mitglieder aus dem eigenen Lager für den Hack von Sonys Online-Netzwerk verantwortlich sein könnten, das die PSP und die PS3 mit Services ausstattet und Online-Gaming verfügbar macht.

Doch Anonymous?

Gegenüber der Financial Times haben zwei Anonymous-Mitglieder nun erstmals gegenüber einer breiteren medialen Öffentlichkeit über die Anschuldigung Sonys gesprochen, Anonymous hätte das PSN gehackt – und sie geben zu, dass eventuell Mitglieder ihrer Gruppierung für die Taten verantwortlich seien, und das trotz der mehrfachen Aussagen der Gruppe, man hätte damit nichts zu tun.

Einer der Hacker gibt im Gespräch mit der Financial Times (engl.) zu, dass er in einem Chatroom, in dem einige der Mitglieder manchmal verkehren, sehr kritische Details über Schwachstellen in Sonys Netzwerk gesehen hat, kurz bevor das Eindringen in das Netzwerk dann geschah. Der Eindringling in das Sony-Netzwerk würde die ablehnende Haltung von Anonymous gegenüber Sony teilen, die dem Unternehmen auch deshalb nicht wohl gesonnen sind, weil diese zuvor Hacker wie George Hotz oder Alexander Egorenkov vor Gericht angeklagt hatten.

Dezentral organisiert

Ein anderes Mitglied von Anonymous erklärt außerdem, dass andere Personen für den Sony-Hack verantwortlich sein können, und dass wegen dieser durchaus auch die ganze Gruppe verdächtigt wird. Dieses Phänomen, dass Einzelne eine ganze Gruppe in Verruf bringen. Das Mitglied der Gruppe formuliert zynisch: Bloß, weil der Rest von Anonymous sich damit nicht identifizieren kann, heißt es trotzdem nicht, dass Anonymous es nicht war. Da Anonymous eine weltweite „Bewegung“ ist, kann das Kollektiv aber die einzelnen Mitglieder nicht kontrollieren. Entsprechend ist davon auszugehen, dass einige der Mitglieder, oder vielleicht gar nur eines, eigenmächtig gehandelt hat. Sony selbst versucht mit prominenter Hilfe u. a. durch das FBI und drei Sicherheitsfirmen, die Spur des oder der Verursacher aufzunehmen. Kazuo Hirai hatte gegenüber dem US-Kongress schriftlich dargelegt, dass man glaube, dass die Gruppierung Anonymous Schuld tragen könnte, weil man eine verdächtige Datei im System gefunden hat, die den Namen Anonymous trägt und dessen Inhalt einen der Leitsprüche von Anonymous beinhaltet „We are Legion“.


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