Kein Termin für SOE-Server, Erklärungsnöte wegen PSN-Hack
Alexander Trust, den 4. Mai 2011Nachdem am letzten Sonntag Sony in Japan eine Pressekonferenz abgehalten hatte, dachte man, dass die Dinge bald ihren geregelten Lauf nehmen würden, doch dann schaltete Sony Online Entertainment die Server für Online-Games wie DC Universe Online oder EverQuest ab und wenig später wurde bestätigt, dass Hacker mehr als 24 Millionen Datensätze erbeutet hatten. Doch es gibt keinen Termin, wann SOE die Server wieder aufschalten möchte.
Es war durchaus etwas merkwürdig. Als noch im April der Elektronik-Konzern Sony die Server hinter dem PSN abschalten ließ, wurde kommuniziert, dass die Server der Online-Games, die von der Tochtergesellschaft Sony Online Entertainment betrieben werden, von dem später untersuchten und festgestellten Hacker-Einbruch nicht betroffen gewesen seien. Doch dann kam in dieser Woche die Wende: Einen Tag nach Sonys Pressekonferenz wurden die Server von SOE abgeschaltet und Nutzer mit dem Hinweis informiert, dass man „Besorgnis erregende Erkenntnisse“ bei den Untersuchungen des PSN-Hacks festgestellt habe.
Sofort dachte jeder: Wieso denn PSN-Hack? Am gleichen Tag aber wurde am Abend die Hiobsbotschaft verkündet, dass die persönlichen Daten von über 24 Millionen SOE-Kunden und auch mehr als 10.000 Kreditkarten-Daten entwendet worden seien. Zudem würde es sich um denselben Hackerangriff handeln. Argwöhnisch wurden Medienvertreter durch diese Aussage gemacht, weil es doch anfangs hieß, dass SOE nicht betroffen sei, weil die Daten auf unterschiedlichen Servern liegen würden. Nun haben Sony-Vertreter gegenüber den Kollegen von Joystiq (engl.) erklärt, dass die Datenbanken natürlich auf unterschiedlichen Servern untergebracht waren, doch, weil die Systeme letztlich alle unter dem Schirm von Sony betrieben würden auch Überschneidungen in der Systemarchitektur vorliegen würden („While the two systems are distinct and operated separately, given that they are both under the Sony umbrella, there is some degree of architecture that overlaps“).
Und so soll es derselbe Hacker oder sollen es dieselben Hacker gewesen sein, mutmaßt Joystiq, die die Daten von SOE-Kunden geklaut haben, die aber auch für den Ausfall des PSN verantwortlich sein sollen, und dort Millionen von Datensätzen abgegriffen haben. Ein Verantwortlicher von SOE nannte die Attacken „similar in nature“ und betonte noch einmal, dass es sich bei dieser Angelegenheit nicht um eine zweite Hack-Attacke handele. Darüber hinaus gibt es aber für SOE-Kunden bislang keine guten Nachrichten. Sony weiß derzeit nicht, wann sie die SOE-Server wieder anstellen, man „arbeite aber fieberhaft daran“ (vgl. Tweet von SOE, engl.). Das kommt uns bekannt vor, weil man solche gebetsmühlenartigen Floskeln schon vom PSN-Hack und Sonys Reaktionen darauf kennt. SOE-Nutzer können sich aber sicher sein, dass wenn schon ihre persönlichen Daten und Kreditkarten-Informationen nicht sicher waren, so doch die Items und virtuellen Charakter in Sicherheit seien: „Hey folks, in response to many inquiries, we wanted to reassure you that all of your characters and items are safe…“ (vgl. Tweet von SOE, engl.).