Chime Super Deluxe im Test: Das musikalischste Puzzle für die PlayStation 3
nj, den 30. April 2011Zoe Mode Entertainment, die für ihre Casualgames, allen voran Titeln wie Singstar, bekannt sind, präsentieren ihren neuesten Streich, der auch wieder mit Musik zu tun hat: Chime ist ein Puzzlegame, das via Steam, Playstation Network oder XBox Live erhältlich ist. Die PS3-Version haben wir für euch im Review getestet!
Schnell erklärt ist das Spielprinzip von Chime Super Deluxe: Wählt einen Musiktitel und fangt dann an zu puzzeln. Zu Beginn steht euch allerdings nur ein einziger Track zur Verfügung, die anderen habt ihr dann nach und nach freizuspielen. Grundsätzlich könnt Ihr ein freies Spiel einfach nur zum Spaß wählen, dabei werden euch jedoch keine Punkte für das Freischalten neuer Titel spendiert. Wählt ihr den Zeitmodus aus, so könnt Ihr Euch noch das vorgegebene Zeitlimit aussuchen: 9, 6, oder 3 Minuten. Die Zeitverknappung stellt jeweils eine Erhöhung des Schwierigkeitsgrades dar.
Sodann erlebt ihr ein Gameplay, das mehr als alles andere an den König der Puzzle-Spiele schlechthin erinnert: Tetris. Euch fallen Bausteine in verschiedenen Farben und Formen zu, die ihr sinnvoll aneinander setzen müsst, doch anstatt Reihen zu bilden und die Steine damit „abzubauen“, bildet ihr sogenannte Quads. Quads sind Vierecke, die ihr aus den Steinen formen müsst. Diese Quads geben euch nicht nur Punkte: der Taktstrich, der über euer Spielbrett läuft, berührt die Quads und lässt diese dadurch mit dem Hintergrund verschmelzen. Euer Ziel ist es also, alle freien Stellen mit Quads zu füllen; sind mindestens fünfzig Prozent des Spielfeldes abgedeckt, gibt es ein neues Lied, bzw. Level.
Wer jetzt stutzig geworden ist, warum die Level Lieder heißen und was es mit diesem Taktstrich auf sich haben soll, darf sich beruhigen: Ihr baut nämlich nicht nur stupide Blöcke aus anderen Blöcken, sondern tragt zur Komposition eines Liedes bei! Wenn ihr noch keinen Stein gesetzt oder keinen Quad gebildet habt, ist die Hintergrundmusik monoton und langweilig. Baut ihr allerdings mehr und mehr Quads und legt mehr und mehr Steine, verändert sich die Musik, denn jeder Stein steht für ein Stück Musik: eine Note, eine Stimme oder nur ein kleiner Effekt. Je größer die Abdeckung des Spielfelds wird, desto voller wird die Musik, meist auch schneller oder fröhlicher. Unglaublich aber wahr: beim Spielen versetzt euch die immer größer werdende Musik in eine Euphorie, wie sie tatsächlich nur bei Tetris persönlich zustande kommen könnte! Wer hier skeptisch ist und trotzdem glaubt, das sei alles vorgeneriert, der sollte in dieses Spiel hinein schauen und mit Steinen ein bisschen rumexperimentieren. Auch wenn der Track im Grunde natürlich gleich bleibt, so unterscheiden sich doch die Elemente, die man hinzufügt und jedes Level ist damit komplett anders!
Für den Amateur und den Vollprofi
Das leicht verinnerlichbare Gameplay kommt Amateuren und Gelegenheitsspielern zu Gute, aber befriedigt das auch den Könner? Die Antwort lautet eindeutig „ja“! Im PSN gibt es, wie heutzutage üblich, Ranglisten über die Punktehighscores, außerdem eröffnet Chime Super Deluxe dem Spieler viele Tricks und Kniffe, die es zu beherrschen gilt: sei es, Fragmente von Steinen, die durch die Bildung eines Quads übrig bleiben, zu retten, indem man weitere Quads mit ihnen bildet oder reine Quads zu erschaffen, wo dann keine Fragmente übrig bleiben. Außerdem bleibt ja noch den höchsten Schwierigkeitsgrad von einem 3-Minuten Spiel.
Staraufgebot und überschaubare Setlist
Chime Super Deluxe hat ordentliche Referenzen aufzuweisen: Zwölf Titel unterschiedlichster Art stehen als Level bereit und deren Interpreten können sich sehen lassen: Songwriter Jordan Miles, Beatboxlegende Shlomo und nicht zuletzt Elektrogrößen wie Moby sind in dem Spiel zu hören. Was ich nur schade finde ist, dass man sich schnell nach noch mehr Songs sehnt, da man die zwölf Level flott durch hat und tothört und bisher keine zum Download bereit stehen. Ebenfalls sind nicht alle Songs auf allen Versionen des Spiels zu hören, denn Zoe Mode gefiel es wohl, den einen oder anderen Song ausschließlich auf die Steamversion zu packen, oder andere eben nicht. So erlebt jede Plattform das Spiel ein klein bisschen anders, was zwar nicht selten passiert, meiner Meinung nach aber nicht gerade ein Pro darstellt.
Der Multiplayer richtet’s
Wirklich gut gelungen und sehr unterhaltsam ist der Mehrspieler vom musikalischen Puzzle. Entweder ihr spielt gegeneinander in einem knallharten Battle um die coolste Musik oder wählt den friedlichen Koopmodus, indem ihr zusammen an eurem Werk herumbasteln könnt! Das macht wie bei allen Spielen dieser Art unheimlich viel Laune und gefällt mir am Spiel schlichtweg am besten!
Fazit
Simple Spiele, leicht zu verstehen und oft mit einem Hang zum Künstlerischen – das machen die Produktionen von Zoe Mode aus! Mit Chime Super Deluxe ist ihnen nun ein Downloadtitel gelungen, der alles, was ein Casualgame braucht in sich vereint und sowohl einfach, als auch genial ist! Tolle Musik von tollen Künstlern, toller Multiplayer! Das ist erfrischend anders, erfrischend simpel und macht obendrein wirklich Laune! Einziges Minus ist die kurze Liste der spielbaren Lieder und die damit einhergehende kurze Dauer des Spiels!