Swarm – Test: Gruppenknuddeln auf der PlayStation 3 auf Befehl

nj, den 11. April 2011

Swarm ist ein von Hothead Games entwickeltes Actionspiel der etwas anderen Art und ist als Download im Playstation Network und bei XBox Live erhältlich. Was es damit nun auf sich hat, haben wir für die PlayStation 3 in unserem Review zusammengefasst.

In Swarm ist es im Grunde eure Aufgabe, ein gigantisches Wesen namens „Mama“ zu füttern, wachsen zu lassen und in der Evolution die Oberhand zu gewinnen. Dabei steuert ihr in jedem Level fünfzig kleine Swarmies, niedliche blaue Gesellen, deren Leben einzig den Zweck hat, Punkte zu sammeln und dem Wachstumsprozess von Mama zu helfen. Ihr wächst ein gigantischer Schlauch aus dem Kopf, aus dem sie die Kleinen in die Level entlässt und der je nach Fortschritt des Spiels mehr und mehr durch die gesamte Spielwelt ragt.

Das Spielprinzip erinnert beim ersten Blick zunächst sehr an alte Klassiker wie Lemmings: fünfzig identische Figuren, die ihr mit Strategie und Geschick irgendwie durch die Stages manövrieren müsst. Dabei müssen sie mal getrennt, mal zusammen agieren: rottet die Kleinen nahe zusammen, um an engen Passagen vorbei zu kommen, verteilt sie, um weiter verbreitete Punkte zu sammeln, stapelt sie aufeinander zu einem hohen Swarmieturm, um an ganz hoch gelegene Punkte zu gelangen. Teamwork ist also alles! Ziel ist es, möglichst viele Punkte für Mama zu sammeln. Dabei wird zwischen drei unterschiedlich wertvollen Arten differenziert. Außerdem bringen euch Checkpoints zusätzliche Punkte.

Einer für Alle …

So ein Swarmieleben ist leider eher unbedeutend, selbstlos und vor allem kurz! Auf eurem Weg durch die Level begegnen euch zahlreiche Todesfallen und die wenigsten lassen sich vollkommen unbeschadet überstehen! Eure Swarmies werden gegrillt, zersägt, elektrisiert, vergiftet, aufgespießt, gefressen und noch mehr. Zum Wohle der Gemeinschaft der fünfzig Swarmies müsst ihr oft den einen oder anderen opfern, wenn ihr zum Beispiel eine Kiste oder eine Tür mittels der Rammattacke öffnen müsst, die immer mindestens einen Swarmie das Leben kostet – mehr noch: Durch das Ableben von Swarmies steigt der Multiplikator für eure Gesamtpunktzahl in einem Level erheblich! Die Swarmies sind also regelrecht dazu verdammt, früh das Zeitliche zu segnen! Für spektakuläre Todesarten und Massensuizide sammelt ihr sogenannte Todes-Medaillen bzw. Mega-Todes-Medaillen, die euren Highscore im Playstation Network ergänzen. Keine Sorge: In jedem Level gibt es genug Brutstätten von Mama, in denen ihr eure Swarmies wieder aufstocken könnt.

… und Alle für Mama

Letzten Endes kann ein Level nur abgeschlossen werden, wenn mindestens ein Swarmie überlebt hat, und ihr ausreichend Punkte für den Levelabschluss gesammelt habt. Da sich der Schwierigkeitsgrad stets rapide erhöht, müsst ihr meist öfter an Orte zurückkehren. Auch ist es wichtig, genug von der DNA zu sammeln, die überall meist schwerer zu erreichen ist. Denn diese ebnet den Weg für wichtige Endbosse und vieles mehr. Die allwissende und gütige Mama nimmt jedoch nicht nur die Leben der kleinen Swarmies: Sie hinterlässt euch stets genügend Ratschläge über die verschiedenen Fähigkeiten des Schwarms.

Andere Art der Welteroberung

In erster Linie macht sein irrer, oft makabrer Witz das Spiel Swarm aus. Die Level haben nichts-sagende, ausgeflippte Namen wie „Es ist heißt unterm Panamahut“, Mama sieht immer verrückter aus, je mehr sie wächst, und schon im Titelmenü könnt ihr nach Lust und Laune einen Swarmie mit den unterschiedlichen Todesarten des Spiels schon mal vertraut machen …

Grafisch ist das Ganze gut in Szene gesetzt, allerdings auch kein Hochgenuss à la Uncharted. Dazu kommt, dass ihr vor lauter Punkten, euren zahlreichen Spielfiguren und den Massen an Fallen oft nichtmehr genau wisst, wo euch der Kopf steht. Spielerisch ist der Titel als sehr knifflig zu bezeichnen; weite Sprünge zum Beispiel sind durch zusätzliches Gedrückthalten und im richtigen Moment Loslassen der Schultertaste R2 nicht einfach zu timen. Das Gameplay ist im Grunde etwas einseitig, es macht nach einer gewissen Zeit trotzdem regelrecht süchtig! Der makabre Einsatz von Swarmies, die zerstückelt oder zermatscht werden tun wahrscheinlich ihr übriges um die Geister scheiden zu lassen. Das Spiel ist übrigens erst ab 12 Jahren, da kein Blut fließt. Hin und wieder wird jedoch die Spielkamera und damit euer Bildschirm von den blauen Überresten eines gefallenen Swarmies benetzt.

Fazit

Keinen Tophit, aber einen netten Zeitvertreib bietet das Downloadgame Swarm. Es ist ein wenig sadistisch angehaucht, und in jedem Fall spaßig. Den einen wird es packen, den anderen vielleicht nach einer gewissen Zeit langweilen, da ihr im Grunde nur stupide nach Punkten farmen müsst, bis ihr genug habt. Der Witz, den Hothead Games eingebaut hat, gefiel mir persönlich noch am meisten an dem kostengünstigen Spiel. Ein Mal reinschauen lohnt sich!


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Testergebnis

URS: 6,8 von 10
6,8