Picture Puzzle Collection – Test: Das Museum für die Hosentasche

dh, den 5. April 2011

Wer hat eigentlich gesagt, dass Kunstgeschichte immer langweilig sein muss? Mit Picture Puzzle Collection aus dem Hause Easy Interactive wird euch eine Sammlung verschiedener Puzzle präsentiert, die alle im Gewand bekannter Gemälde daherkommen. Wir haben uns auf die virtuelle Reise durch die Welt der Maler und deren Werke auf dem Nintendo DS begeben und für euch das Wichtigste in unserem Review zusammengefasst!

Mit großen Namen wie van Gogh oder Rembrandt dürften selbst diejenigen, die von Kunst keine Ahnung haben, wenigstens ein bisschen was anfangen dürfen. Bei Namen wie Aelbert Cuyp oder Jan Toorop werden die meisten dann aber hilflos mit den Schultern zucken müssen. Die Macher der Picture Puzzle Collection haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, neben den ganz großen der Kunstgeschichte auch die hierzulande eher unbekannten Künstler vorzustellen, wobei der Fokus dabei ganz klar auf den niederländischen Vertretern liegt.

Ihr übernehmt die Rolle einer jungen Restauratorin und müsst sämtliche ausgestellten Werke eines gigantischen niederländischen Kunstmuseums wieder in Ordnung bringen, indem ihr bei jedem der Bilder eines der unglaublich
vielfältigen Minispiele löst. Mit jedem restaurierten Exponat wird dabei euer Handlungsspielraum erweitert und neue Gebiete des Gebäudes erschlossen, zudem wird das Gemälde eurer persönlichen Galerie hinzugefügt und steht im freien Spiel zur Verfügung.

Spiel und Spaß im Überfluss

Anhand der Aufmachung des Spiels würde keiner erwarten hier viel geboten zu bekommen, doch der Eindruck täuscht gewaltig: Selbst nach einem ganzen Nachmittag Knobelei hat man noch nicht alle Minispiele zu Gesicht bekommen, da diese nicht nur zahlreich, sondern auch alle komplett unterschiedlich sind. So setzt ihr Kunstwerke in klassischen Puzzles zusammen, löst Fehler-Such-Bilder, verbindet Punkte, restauriert Gemälde mit verschiedenen Werkzeugen, ordnet verlorene Gegenstände im Bild an oder bestreitet sogar eine Partie Tetris um euer Ziel zu erreichen.

Seid ihr erfolgreich, werdet ihr am Ende mit einer Kurzinterpretation des Bildes und einem knappen Überblick über das Schaffen des jeweiligen Künstlers belohnt, wodurch das Spiel neben Knobelaufgaben mit äußerst motivierendem Schwierigkeitsgrad auch noch eine Menge für die kunstgeschichtliche Allgemeinbildung bietet.

In Sachen Grafik und Sound kann man bei diesem Spiel nicht viel aussetzen, da das Hauptaugenmerk des Games auf den Gemälden liegt und es, angesichts deren Alters, wohl etwas schwierig werden dürfte sich bei den Autoren zu beschweren. Untermalt wird das Ganze von ruhigen Klängen, die eine angenehme Lounge-Atmosphäre erzeugen, sich jedoch schnell wiederholen und zumindest von mir nach einer gewissen Weile einfach abgeschaltet wurden.

Fazit

Die Idee, Kunstgeschichte und ein Puzzle- und Knobelspiel miteinander zu kombinieren, war sicherlich ein wenig gewagt, allein schon wegen der potentiell eher kleinen Zielgruppe, überzeugt mich aber auf ganzer Linie. Die gebotenen Spiele in der Picture Puzzle Collection wiederholen sich erst nach einer gewissen Zeit erstmals und machen auch bei erneutem Durchspielen noch großen Spaß, sodass gerade der Wettbewerbsmodus, bei dem Minispiel und Gemälde frei gewählt werden können, hier großen Sinn machen. Als wäre das noch nicht genug, erhält man sogar noch ein wenig kunstgeschichtliche Bildung in klitzekleinen Portionen dazu, bei denen interessante Fakten kurz und knackig präsentiert werden. Für Puzzle-Fans, vor allem solche die sich für niederländische Kunst aus allen relevanten Epochen interessieren, ein absoluter Kauftipp!


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Testergebnis

URS: 6,5 von 10
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