Rango – Das Videospiel für Xbox 360 im Test: Räumt auf im wilden Westen!
dh, den 14. März 2011Wenn im wilden Westen Kriminalität das Land regiert, kann es nur Einen geben, der dem Treiben ein Ende setzt: Rango, das wohl treffsicherste Reptil, welches die Welt je gesehen hat! EA bringt nun zum gleichnamigen Kinofilm das dazu passende Lizenzspiel auf eure heimische Konsole. Wir haben uns die Xbox360 Version des Jump and Runs einmal genauer angesehen und das Wichtigste für euch im Review zusammengefasst.
Zugegeben, zu nahezu jedem Animations- und Zeichentrickfilm wird heutzutage irgendein Lizenzspiel aus dem Hut gezaubert. Die meisten davon, entpuppen sich dabei als mehr oder weniger einfallsreiche Nacherzählung des im Kino gesehenen und werden dabei höchstens durch ein paar eingespielte Szenen aus dem Film ergänzt. Dementsprechend habe ich beim Einlegen der Disc mit einer groben Wiedergabe der Story um das exzentrische Chamäleon und seinen Beitrag zur Rettung der Stadt Dirt vor der drohenden Dürre gerechnet. Falsch gedacht!
Es gibt wieder Ärger in der Stadt!
Rango: Das Videospiel bietet dem Spieler eine vollkommen neue Geschichte, die nach den Ereignissen aus dem gleichnamigen Film spielt und dabei in kurzen Episoden vom Titelhelden in gemütlicher Saloon-Atmosphäre erzählt wird. Jedes Kapitel wird dabei wie ein kleiner Film präsentiert, komplett mit Vorspann in Wild-West-Stummfilm-Optik und witzigen Kommentaren des grünen Erzählers. Wer den Film bereits gesehen hat, kann sich dabei denken, dass diese Episode nur so mit Slapstick-Einlagen und witzigen Sprüchen gepflastert sind und dabei auch einige Klassiker nicht ganz unberührt lassen.
Miep, Miep!
So reitet ihr bereits in der zweiten Episode auf eurem getreuen Rennkuckuck – ein Tier, welches den meisten unter dem Namen Roadrunner bekannt sein dürfte – hinter einem Zug her um Erzfeind Bad Bill ganz klassisch auf dem Dach des Zuges zum Duell zu fordern. Ganz wie im Western eben! Ebenso für Western-Flair sorgt die kleine Eulen-Mariachi-Band, die mehrmals in jedem Level anzutreffen ist und wie bereits im Film den Spieler mit witzigen Sprüchen und passenden Musikeinlagen versorgt. Aber auch Protagonist Rango ist nicht auf den Mund gefallen und wird, vor allem anfangs, nahezu jede Aktion mit einem frechen Spruch kommentieren, was aber überhaupt nicht stört, sondern eher für häufige Lacher sorgen dürfte.
Neben witzigen Szenen, bietet das Spiel vor allem auch ein überaus ausgetüfteltes Gameplay: Um sich gegen seine zahlreichen Feinde zur Wehr zu setzen stehen Rango seine blanken Fäuste und seine Pistole zur Seite, die im Laufe des Spiels durch gesammelte Punkte aufgestuft werden kann. Gezielt wird dabei im Kampf meist automatisch, wodurch ihr euch ganz darauf konzentrieren könnt den feindlichen Angriffen auszuweichen und diese durch eigene Attacken zu beantworten. Große Überraschungen im Gameplay dürft ihr dabei allerdings nicht erwarten, wird man aber auch nicht, da gerade diese Einsteigerfreundlichkeit einen gewissen Reiz bieten dürfte. Wem das Ganze dann aber doch zu leicht wird, der kann dann immer noch auf einen höheren Schwierigkeitsgrad wechseln.
Fazit
Da ich bei Rango: Das Videospiel ein einfallsloses Lizenzprodukt erwartet habe, dem einfach nur die Optik eines momentan angesagten Kinofilms verpasst wurde, wurde ich mehr als positiv überrascht: Uns wird eine spannende, und vor allem neue Story rund um den charmanten Reptiliensheriff geboten, und das Ganze auch noch in absolut einwandfreier Next-Gen-Grafik mit klasse Sound, der vor allem durch die guten Sprecher und die wirklich passende musikalische Untermalung glänzt und durch die eigene und neue Story eine sinnvolle Ergänzung des Rango-Universums darstellt. Zielgruppe des Spiels dürften zwar vor allem jüngere Spieler sein, jedoch werden auch alle anderen angesichts des wirklich abgedrehten Humors bestens bedient. Vor allem für Fans des Films ein absoluter Kauftipp!