Google löscht Apps von Android-Handys: Killswitch, der zweite
rj, den 7. März 201121 Apps sind von Android-Handys nach Googles Druck auf den Remote-Killswitch gelöscht worden. Die Programme hätten Schadfunktionen enthalten und wurden über den Android Market verbreitet. Die Nutzer wurden auf die Fernlöschung hingewiesen, Kaspersky weist auf Root-Rechte hin, die sich die nun entfernten Apps ohne Nutzerzustimmung auf dem Android-Handy verschafften. Google drückt schon zum zweiten Mal auf den Löschknopf, bei Apple wurden bisher nur Apps aus dem Store, jedoch nicht von den Geräten der Kunden geworfen.
Der Vorfall zeigt einmal mehr das Dilemma, in dem die App Store-Betreiber stecken: Apple wie auch Google behalten sich (umstrittenerweise) das Recht vor, nachträglich Apps von den Geräten zu löschen, auf denen sie installiert wurden, beide lassen Apps bei Richtlinienverstößen nicht auf ihren App-Märkten zu. Apple kontrolliert schärfer, bevor eine App überhaupt nur in den Store kommt, und hat sich bis heute den Druck auf den Fernlöschknopf verkniffen. Google drückt nun zum zweiten Mal, und wie im ersten Fall der Remotelöschung von Android-Apps werden sich nicht alle Nutzer einfach nur „geschützter“ fühlen.
Waren damals „Forschungsapps“ Ziel der Remote-Löschung, so handelte es sich dieses mal offensichtlicher um Malware – ohne Nachfrage verschafften sich die „Gratis-Klone““ beliebter Android-Apps Root-Rechte auf dem Smartphone. Laut Kaspersky wurden darüber hinaus Userdaten an einen entfernten Server geschickt.
Google hat sich für eine „laxere“ Zulassungspolitik im Android Market entschieden, Apple kontrolliert schärfer und hat bislang auch nachträglich verbannte Apps auf allen iPhones belassen, auf denen sie installiert waren – was angesichts der bislang nicht in den App Store gelangten dedizierten Schadprogrammen ein leicht beizubehaltender Kurs war. Mit dem App Store bzw. dem Android Marketplace wurden nun für die Betreiber wie auch App-Anbieter und Kunden hoch attraktive Plattformen geschaffen, das Image als „sauberes“ Angebot schafft aber auch das Dilemma, dass Eingriffe – spätestens die auf dem eigenen Handy – mehr als nur leicht beunruhigend wirken. Nur – andere Möglichkeiten existieren nicht.
Jailbreaker können den Apple „Killswitch“ via SBSettings deaktivieren.