iPhone in China: China Telecom kurz vor Vertragsabschluss mit Apple

mz, den 19. Februar 2011

Der drittgrößte chinesische Mobilfunkbetreiber China Telecom steht offenbar kurz vor der Unterzeichnung eines Anbietervertrags für das Apple iPhone. Falls erfolgreich, würde dies dem kalifornischen Unternehmen eine weitere Tür zu noch mehr potenziellen Kunden auf dem größten Mobilfunkmarkt der Welt öffnen.

Vor zwei Tagen war es noch eine ungewöhnliche Meldung über ein jailbroken iPhone, gepaart mit ein paar vagen Annahmen: Mitarbeiter von China Telecom hatten ein Verizon-iPhone gehackt und es zum Betrieb im eigenen CDMA-Netz umprogrammiert. Die zu erwartenden zusätzlichen positiven Überraschungen, von denen die findigen Techniker in ihrem Microblog-Stream sprachen, haben nun nicht lange auf sich warten lassen: Wie der Analyst Brian White berichtet, akzeptiert eine regionale Abteilung von China Telecom bereits Vorbestellungen für das iPhone.

Auch wenn die Reihenfolge der Ereignisse eher ungewöhnlich ist (üblicherweise sollten die beteiligten Firmen im Vorfeld zumindest offiziell ankündigen, dass sie zu einer Übereinkunft gelangt sind), liegt diese Nachricht doch im Einklang mit der öffentlichen Freude der Telecom-Mitarbeiter über ihren Erfolg beim Jailbreak eines iPhone 4, das eigentlich zunächst dem Netzwerk von Verizon vorbehalten ist.

Obwohl es also noch keine offizielle Ankündigung von Apple und der China Telecom gibt, lassen die bisher bekannten Informationen viel Umsatz für beide erwarten. Zwar hat der chinesische Anbieter im eigenen Land „nur“ etwa 90 Millionen Kunden. Für Apple gesellen sich diese allerdings zu den aktuell ca. 167 Millionen potenziellen Kunden bei China Unicom, mit der zurzeit der iPhone-Exklusivvertrag in China besteht.

Sollte die Entwicklung des speziellen iPhones für den Betrieb im TD-CDMA bzw. neuen LTE-Netz von China Mobile bald einen erfolgreichen Abschluss finden, ist mit einer weiteren Kooperation zwischen Apple und dem größten Mobilfunkanbieter des Landes und der Welt zu rechnen. Dann könnten mit der gewaltigen Anzahl von 584 Millionen Kunden potenziell insgesamt über 840 Millionen Nutzer offiziell mit iPhones versorgt werden. Nicht eingerechnet wären hier natürlich Grauimporte aus Hongkong und weiteren Ländern. Um zukünftigen Umsatz in Ostasien muss sich Apple also keine Sorgen machen.


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