Alcatraz: Die Gefängnis-Simulation – Test: Häftlinge und Ressourcen auf einer Insel verwalten
Samy Chae, den 8. Februar 2011Alcatraz: Die Gefängnis-Simulation von Publisher rondomedia ist eine weitere Simulation, die dem Spieler näher bringt, wie man sich das Leben als Gefängnisdirektor vorzustellen hat. Allerdings handelt es sich beim Objekt der virtuellen Nachahmung um „The Rock“, das berühmteste Gefängnis auf Alcatraz. Unser Review zeigt euch, was wir von dieser Simulation halten!
Alcatraz ist eine kleine Insel, die direkt bei San Francisco liegt. Von der Insel sieht man die wunderbare Skyline der Stadt. Allerdings ist es für einen Touristen deutlich schöner als für einen Häftling, der wahrscheinlich den Rest seines Lebens in diesem Gefängnis absitzen muss. Ihr findet euch in der Rolle des Direktors von „The Rock“ wieder. Zeitlich lässt sich die Ära des Alcatraz-Gefängnisses zwischen 1934 und 1963 einordnen.
Was mach ich denn hier eigentlich?
Das Spielverfahren ähnelt einem Strategie-Spiel. Ihr habt eine Obendrauf-Ansicht auf die kleine, beschauliche Insel. Ihr errichtet Gebäude zur Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen und könnt eure Wärter und euer Personal umher schicken, wie ihr wollt. Auch die Geschwindigkeit, in welcher das Geschehen von Statten geht, lässt sich erhöhen oder das Spiel pausieren.
Als Direktor liegt natürlich ein hohes Maß an Verantwortung bei euch. Ihr müsst euer Personal anfordern, die Inhaftierten ihren Aufgaben zuweisen und euch darum kümmern, dass stetig mehr Häftlinge und Personal eintreffen. Den Stand der Güter wie Essensrationen, Heizöl und des Wassers müssen von euch ebenfalls kontrolliert und angefordert werden, sofern gebraucht. All diese Anforderungen geben ein recht abwechslungsreiches und zum Teil überforderndes Szenario vor.
Eine Insel in der Mitte des Ozeans?
Bezüglich der Grafik lassen sich einige Mängel herausstellen. Die vorhin beschriebene idyllische Ansicht auf San Francisco und die Golden Gate Bridge gibt es nämlich in unserer Simulation gar nicht, sondern nur in der Realität. Die Insel befindet sich virtuell in einem Umfeld, welches ausschließlich aus Wasser und Himmel besteht. Zum einen stellt dies zwar die Unmöglichkeit einer Flucht dar, jedoch enttäuscht sie, denn der restliche Aufbau der Insel wird jeden begeistern, der selbst einmal „The Rock“ besucht hat. Ihr werdet euren Weg über das Gelände nachvollziehen können und erkennen, wie detailgetreu der Aufbau der Spielwelt ist. Der Detailtreue gegenüber steht jedoch der Stand der Grafik, der eher veraltet wirkt und nicht überzeugt.
Country
Auch hinsichtlich des Soundtracks bleibt Alcatraz: Die Gefängnis-Simulation eher blass. Das gesamte Geschehen ist mit immer derselben Country-Musik unterlegt, die schon recht früh zu nerven beginnt. Der Ton lässt sich jedoch ausstellen, sodass man eigene Musik hören könnte. Die übrige Soundkulisse von Geräuschen ist eher wenig auffällig.
Klick hier, klick da
Gesteuert wird Alcatraz größtenteils über die Maus. Die Tastatur kann man guten Gewissens vernachlässigen. Klassisch, wie bei Age of Empires oder anderen Strategiespielen, bewegt man die Kamera, indem der Mauszeiger an den Rand des Bildschirmes gesteuert wird. Eine Drehung der Ansicht erfolgt nach Drücken der dritten Maustaste. Die Steuerung ist gut zu durchschauen.
Fazit
Kurz und knapp formuliert hat mich Alcatraz: Die Gefängnis-Simulation nicht überzeugt. Zwar ist das Spielgeschehen ziemlich authentisch und die Insel originalgetreu nachgebaut, allerdings stört in der „Echtheit“ des Gefängnisses die fehlende Kulisse der grandiosen Großstadt. Das Innenleben des Hauptgebäudes ist wenig detailliert, sodass man nur einen groben Eindruck des Komplexes bekommt. Auch in puncto Sound und Grafik kann man von keiner herausstechenden Brillanz berichten. Die Musik nervt nach einiger Zeit und die extrem unscharfen Partien des Heads-up-Displays zwingen den Spieler quasi zum Fenstermodus.