Test: Tabytone Blade, iPad-Ständer aus Acrylglas
rj, den 30. November 2010Viel Stil, dafür eingeschränkte Flexibilität: so kann man den Blade-Ständer von Tabytone fürs Apple iPad kurz umschreiben. Ein Hingucker ist der gelaserte Acrylglas-Ständer auf jeden Fall, ob mit oder ohne iPad drauf. Die Eleganz beschränkt den Einsatzort aber vorwiegend auf den Schreibtisch, denn der Neigungswinkel ist zum einen recht steil, zum anderen fix vorgegeben. Dafür ist der Tabytone-Ständer auch gedacht.
Filme schauen, Präsentationen zeigen – und schick aussehen, auch wenn kein iPad darauf abgestellt ist: all das geht mit dem solide gefertigten Acrylglasständer, der eine stabile Ablage für das iPad bietet. Wie weit das „Arbeiten“ mit den eben aufgezählten Möglichkeiten schon beschrieben ist, liegt beim jeweiligen Anwendungsschwerpunkt – persönlich assoziiere ich mit Arbeiten „tippen“, und das wiederum lässt sich beim steilen Neigungswinkel des iPad auf dem Blade nur bedingt. Das Blade ist ein Ständer für den Schreibtisch, das iPad darauf in erster Linie zum Medienkonsum zu verwenden – und wenn das die angepeilten Einsatzzwecke sind, macht man mit dem Blade nichts falsch.
Dass man Wert auf Stil legt, beginnt mit der Verpackung – ein schwarzer Würfel mit deutlichen Anklängen an den Apple-Style beherbergt das gelieferte Tabytone Blade. Zubehör: ein Satz durchsichtige Gumminoppen für die Standleisten und die ipad-Ablage des Blade, ein (prima putzendes) Microfasertuch zum iPad- und Blade-Reinigen, mehrsprachige Anleitung – das wars, und das reicht auch vollkommen.
Vor der Benutzung kann man die mitgelieferten Gumminoppen am iPad-Ständer anbringen – mehr Rutschfestigkeit und leichter „Stoßdämpfereffekt“ beim iPad-Ablegen ist die Folge. Das iPad passt natürlich prima auf die Ablage, bemerkenswert ist, dass man auch ein „verpacktes“ iPad gut abstellen kann – auch im Optima Holder-Case steht das iPad stabil im Hoch- und Querformat auf dem Blade.
Der Ständer selbst steht gut ausbalanciert auf seinen Acrylglasbeinen. „Kippelgefahr“ gibt es keine, auch nicht „gefühlt“ – man stellt das iPad drauf und surft und tippt auf dem Bildschirm, ohne sich Gedanken ums mögliche Umkippen machen zu müssen. Härtetest: auch eine Runde Rage HD/Mutant Bash TV kann man auf dem abgestellten iPad spielen.
Der Look: passt. In der Tat kann man das Blade auch ohne iPad darauf bestens anschauen, eine „stilbewusste“ Schreibtischablage ist es definitiv, Abstriche hier für ein doch etwas aufdringliches, aber nicht wirklich „ikonisches“ Logo des Herstellers sowie kleine Lufteinschlüsse auf der einen Seite der unteren Querstange – an sich nicht mal unschön, aber offenbar unbeabsichtigt.
Und die Anwendung? Wie gesagt, wer eine reine Schreibtisch-Ablage im Steilformat will, hat hier eine stilvolle und praktische Lösung ohne Schnörkel gefunden. Wer in flacherer Position tippen will, hat keine weitere „Neigungswinkel“-Option und ist auf das untergeschlagene Bein der einer anderen Improvisation angewiesen. Herumtragen wird man den Tabytone Blade eher weniger, so dass die Sperrigkeit kaum ins Gewicht fällt, bett-tauglich ist der Acrylglas-Ständer ebenfalls nicht und soll es auch nicht sein. Wer das wiederum möchte, ist mit einer „stellbaren“ iPad-Hülle besser bedient – das erwähnte Optima-Case beispielsweise bewegt sich mit um die 50 Euro in der gleichen Preisklasse wie das Blade und wartet mit mehr Standpositionen auf. Die Stabilität in der „steilen“ Position ist beim Blade selbstredend um Längen besser, und auch in Sachen Look hat der Acrylständer die Nase vorn.
Fazit
Drei von fünf Macs, wobei der Nutzwert für die „reine Schreibtischanwendung“ auch vier verdient hätte. Eine weitere Standposition zu bieten, hätte wohl nur auf Kosten des schlichten, schnörkellosen Designs drin gelegen – so ist das Tabytone eine schöne, aber doch recht unflexible Geschichte. Wer aber nur diese iPad-Position am Schreibtisch braucht und zum abendlichen Lesen/Spielen/Videogucken das iPad ohnehin aufs zurechtgeknautschte Kopfkissen wirft, wird mit dem Blade glücklich werden.