Test: ArmA Gold
Martin Vaßen, den 15. November 2010Armed Assault, eine der realistischsten Kriegssimulation aller Zeiten, ist wieder da. Das von Bohemia Interactive entwickelte Spiel erscheint jetzt als Gold Edition in einer Neuauflage im Rahmen der Classics Edition von Peter Games für den PC. Neben dem Hauptspiel ist hier noch das Queens Gambit Expansion Pack dabei. Ob der Taktik-Shooter von 2006 auch heutzutage noch überzeugen kann, erfahrt Ihr in diesem Review.
Armed Assault schickt den Spieler auf die fiktive Insel Sahrani, die in den kommunistischen Norden und den demokratischen Süden geteilt ist. Die Kommunisten starten eine Invasion in den Süden und es ist nun Eure Aufgabe sie wieder zurückzudrängen.
Dass es sich um eine Kriegssimulation bzw. einen Taktik-Shooter handelt, merkt man sofort. In den typischen Ego-Shootern reicht es oftmals blindlings vorzupreschen und alles über den Haufen zu schießen. In Bohemia Interactives Shooter kommt man mit dieser Methode nicht weit. Hier kommt es darauf an, mit Bedacht und mit Teamwork vorzugehen. Dazu steht dem Spieler ein großes Arsenal an Waffen und Fahrzeugen zur Verfügung, die jedoch alle ihre Eigenarten haben. Wie ihre realen Pendants verfügen die Waffen über verschiedene Feuermodi und spezifische Aufsätze, wie Zielfernrohr, Schalldämpfer und Co.
Die Feinde lauern überall, meistens getarnt im Wald oder verschanzt in Gebäuden. Man ist auf seine virtuellen Kameraden angewiesen, denn wenn der Sanitäter oder der MG-Schütze ausfällt hilft nur das Laden des vorigen Spielstands. Damit sowas nicht zu oft passiert, muss der Spieler sich mit seinem Team absprechen. Über ein umfangreiches Befehlsmenü lassen sich die KI-Kollegen teilweise steuern und man kann ihnen Aufgaben erteilen, um die Mission zum Erfolg zu führen.
Häppchenweise
Im Singleplayer stehen dem Spieler verschiedene Kampagnen und eine Reihe einzelner Missionen zur Auswahl, in denen die Insel Sahrani Stück für Stück zurückerobert wird. Ohne vorher das Tutorial gemeistert zu haben, sollte man sich nicht in den Kampf begeben. Da es sich bei diesem Spiel um einen Simulator handelt, ist die Steuerung sehr komplex und bedarf einiger Eingewöhnungszeit. Um die entsprechende Handlungsvielfalt zu ermöglichen, muss die Steuerung entsprechend umfassend sein.
Who killed the Multiplayer?
Im Mehrspieler-Modus kann der Spieler auf Karten mit unterschiedlichem Terrain und unterschiedlicher Vegetation gegen andere Spieler antreten. Das Spiel wirbt mit Maps auf denen bis zu 100 Spieler gleichzeitig Panzerschlachten und Luftlandemanöver bestreiten können. Leider ist der Multiplayer praktisch tot, denn auf keiner der Karten finden sich auch nur annährend genug Spieler, um vernünftig spielen zu können. Zwar gibt es so kein Gerangel darum, wer jetzt Pilot und wer Infanterist wird, aber einen Gegner kriegt man ebenfalls so gut wie nie zu Gesicht.
Angestaubt
Die Grafik von Armed Assault ist stark in die Jahre gekommen, immerhin ist das Spiel schon mehr als vier Lenze alt. Der Sound ist ganz in Ordnung, aber mittlerweile ist der Spieler an Besseres gewöhnt.
Besitzer neuerer PCs müssen zudem mit Problemen beim Spielstart rechnen, denn der alte Shooter kommt nicht richtig mit manchen Versionen von Windows 7 und Vista zurecht. Auch neuere Hardware kann zu Problemen führen. Abhilfe schafft hier nur ein entsprechender Patch, den man sich im Internet runterladen kann. Das muss der Spieler allerdings erstmal selber herausfinden oder den Support kontaktieren.
Fazit
Armed Assault ist mittlerweile schon sehr in die Jahre gekommen und kann grafisch natürlich nicht mehr mit aktuellen Spielen mithalten. Da es sich um einen Kriegssimulator handelt, steht hier nicht Action, sondern Realismus und taktisches Vorgehen im Vordergrund. Armed Assault ist daher eher etwas für Liebhaber, und Besitzer von älteren PC Systemen. Gegen neuere Taktik-Shooter, darunter auch der Nachfolger ArmA 2, kommt das Spiel, vor allem wegen des toten Multiplayers, nicht mehr an. Da das Add-on Queens Gambit vor allem Vorteile für den Mehrspielermodus bringen sollte, ist es natürlich besonders durch den Mangel an menschlichen Mitspielern eingeschränkt.