Reckless Racing für iPhone im Test
Alexander Trust, den 31. Oktober 2010Vor Kurzem wurde von Electronic Arts das Rennspiel Reckless Racing sowohl für iPhone als auch in einer extra Version für iPad veröffentlicht. Wird haben uns den Fun-Racer für das iPhone genauer angesehen.
Dass die Zusammenarbeit zwischen Polarbit und EA nicht die schlechtesten Früchte trägt, hat man in der Vergangenheit z. B. bei FIFA10 gesehen. Polarbit sowie Pixelbite sind verantwortlich für die Entwicklung und Portierung des Rennspiels auf die iOS– aber auch die Android-Plattform.
Miniatur-Wunderland
Es handelt sich bei Reckless Racing um einen Fun Racer. Rennwagen in Miniatur-Ausführung sind in fünf Rennstrecken mit einer erstaunlichen Liebe zum Detail eingebunden worden. Es geht vor allem darum, der schnellste zu sein. Man fährt allerdings nicht minutiös genau, sondern versucht sich durch Kurven zu schummeln und ist auch nicht traurig, wenn man eine Menge Staub aufgewirbelt hat oder umherstehende Gegenstände von der Piste fegt. Trotz der Verkleinerung, wurde erstaunlich viel Wert auf Realismus gelegt. Die Flora und Fauna, Sturzbäche, Pfützen, Zäune, umherstehende Kisten – dies und viel mehr bekommt man zu sehen und kann vieles davon über den Haufen fahren. Der Untergrund auf dem man sich bewegt hat Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Natürlicherweise ist die Haftung auf asphaltierten Streckenteilen größer als auf Schotterwegen. Den Gesetzen der Physik gehorchen die Autos aber auch, wenn sie über Sprungschanzen fliegen und manchmal unsanft auf dem Boden aufkommen. Was bei den ganzen Details noch fehlt ist am Ende ein Schadensmodell für die Fahrzeuge, das gibt es nämlich leider nicht.
Interessant ist außerdem, dass unterschiedliche Höhenlevel eingebaut wurden. Wenn man in Serpentinen einen Berg rauf- oder wieder runterfährt, dann kann es passieren, dass man von den Fliehkräften zu weit aus der Kurve getragen wird und in die Schlucht stürzt. Für unterschiedliche Spielertypen wurden dabei verschiedene Button-Layouts in den Einstellungen hinterlegt, es gibt sogar eine 180-Lenkrad-Steuerung. Für diejenigen, die diese Art der Lenkung bevorzugen, ansonsten gibt es z. B. auch einfach zwei Buttons für Links und Rechts, nebst Gas und Bremse/Rückwärtsgang.
Fünf mal Zwei…
Die angebotenen fünf Rennstrecken werden in einem Turnier, bzw. einer Saison einmal vorwärts und einmal rückwärts gefahren. So gesehen gibt es dann sogar 10 Strecken. Doch dabei würde man sich wahrscheinlich selbst beschummeln, wenn man diese Aussage einfach so stehen lassen würde. Man fährt eine Saison in Bronze, Silber oder Gold. Dabei hat man zum einen jedes Mal mehr Computer-Gegner, zum anderen das Gefühl, dass selbige sogar jedes Mal ein bisschen aufdringlicher werden. Darüber hinaus kann man noch einstellen, ob man einfach oder anspruchsvoll steuern will. Grundsätzlich unterscheiden sich dieser Varianten nicht über Gebühr voneinander, sondern erfordern im Fall der anspruchsvolleren Variante lediglich ein bisschen früheres Einschlagen und ein wenig mehr Konzentration. Eine wirkliche Herausforderung sind die Rennen gegen den Computer leider nicht. Zudem ist es schade, dass man tatsächlich nur fünf Rennstrecken geboten bekommt. Angesichts des Preises kann man natürlich nicht meckern. Doch wenn EA uns den Gefallen tut, und ein solch spaßiges Rennvergnügen produzieren lässt, dann möchte man gerne „mehr“ davon.
Mehrspieler
Es gibt im Einzelspieler noch Varianten. Eine davon ist ein Transport-Service-Fahren gegen die Zeit. Man holt auf einer Strecke einen Anhänger ab und liefert ihn an einem anderen Punkt wieder ab. Daneben gibt es noch das Zeitfahren gegen den eigenen Geist. Wirklich herausfordern ist aber nur der Mehrspielermodus. Zu diesem Zweck hat Polarbit bislang zwei Server initiiert, die den Spielern als Ausgangspunkt dienen. Es gibt eine Lobby, man kann selbst Spiele einrichten oder an anderen teilnehmen. Maximal 4 Spieler nehmen an einem Rennen teil. Man entscheidet sich noch für ein Auto und eine Figur, und wenn man selber der Host ist, sucht man sich die Rennstrecke aus und entscheidet, ob man ein normales Rennen über drei Runden absolviert oder aber einige Minuten lang versucht die „Hot Lap“, also die schnellste Runde auf der Strecke zu erreichen. – Der Multiplayer bringt Reckless Racing viele Pluspunkte. Denn durch den Einzelspielermodus ist man viel zu schnell durchgerast.
[mn-youtube id="ZIcIdYLVh68"]Was dem Spiel fehlt sind einerseits mehr Rennstrecken, andererseits könnte man aber auch noch einige Optionen hinzufügen, die ein bisschen Abwechslung reinbringen. Die Rennen sind allesamt darauf angelegt, möglichst in unter 2 Minuten vorbei zu sein. Es werden immer nur drei Runden gefahren. Wenn man vorher einstellen könnte, dass man gerne fünf oder sechs Runden absolvieren möchte, wären die Spieler darüber wohl nicht böse, sondern würden solche Optionen mit offenen Armen empfangen.
Fazit
Reckless Racing ist grafisch top umgesetzt. Die miniaturisierte Spielumgebung hat ihren eigenen Charme. Der Soundtrack geht einem vielleicht irgendwann auf die Nerven, doch meist nimmt man ihn eh nicht wahr. Insgesamt ist das Spiele eine klare Kaufempfehlung für Freunde von Fun-Racern. Doch wenn EA und Polarbit uns schon in Versuchung führen, möchten wir gerne noch mehr Rennstrecken. Ob kostenlos oder sogar über die Option des In-Game-Kaufs, das wird noch zu entscheiden sein. Das Potenzial ist jedenfalls da, dass genügend Spieler sich nicht Lumpen lassen würden. Denn die Basis ist wirklich gut gelungen.