Test: Farm Frenzy für Nintendo DS
Alexander Trust, den 30. Oktober 2010Vor Kurzem hat City Interactive den Titel Farm Frenzy: Der verrückte Bauernhof in einer Portierung für den Nintendo DS auf den Markt gebracht. Ob das Zeitmanagement-Spiel mit seinen Konkurrenten mithalten kann haben wir im Test ausführlich überprüft.
Das Spielprinzip von Farm Frenzy ist schnell erklärt: Der Spieler leitet seinen eigenen Bauernhof, kümmert sich um seine Nutztiere, und um die Produktion von Eiern, Brot und Milch. Schnelles Denken und gute Organisation sind dabei das A und O, denn nur wer die Herstellung von zahlreichen Verbrauchsgütern in einem bestimmten Zeitrahmen erledigt, erhält bestimmte Boni (goldene Trophäe, Sonderpreis). Diese kann der Spieler verwenden, um Warenhäuser aufzurüsten und somit schneller produzieren zu können.
Kein roter Faden
Leider wird dabei keinerlei Geschichte erzählt. Außerdem spielt jeder der über 100 Level auf derselben Map, auf der lediglich die Gebäude zur Weiterverarbeitung der Rohstoffe wechseln oder anders angeordnet sind. Das Ziel dabei ist, immer eine gewisse Anzahl von Gütern zu produzieren oder eine bestimmte Geldsumme einzunehmen. Wer den „Karriere-Modus“ erfolgreich abgeschlossen hat, kann im Anschluss ein unbregrenztes Spiel starten.
„Haare raufend“
Farm Frenzy bietet jedoch den einen oder anderen Störfaktor, der den Spielfluss betrifft. Ein Beispiel: Bären, die in einigen Spielabschnitten gar nicht, und in anderen im 10-Sekunden-Abstand auftauchen, sind manchmal unglaublich nervig, weil sie einfach vom Himmel fallen (was sich mittels einem Schatten auf dem Spielfeld ankündigt). Unser Vieh bewegt sich jedoch willkürlich auf dem Spielfeld und bleibt häufig genau da stehen, wo der Bär gerade landet. Die Berührung mit dem Übeltäter hat zur Folge, dass unser Tier sofort „wegfliegt“. Besonders störend ist dieser Vorgang, wenn ein Level mit 0 Gold Startkapital und lediglich einer Kuh beginnt, denn die „dumme Kuh“ läuft dem Bären gerne direkt zu Spielbeginn in die Arme und ist dann sofort weg vom Fenster. Jetzt steht der Spieler da, hat 0 Gold und kein Vieh und kann an dieser Stelle den Level eigentlich nur noch abbrechen.
Unübersichtlich
Außerdem ist der Touchscreen teilweise so überladen mit Anzeigen und Getier, dass man entweder nicht an die Rohstoffe gelangt, die auf dem Spielfeld zwischen dem Vieh liegen, oder man versehentlich irgendwelche Buttons berührt und Upgrades für die Buden kauft, die man überhaupt nicht braucht und locker je 5000 Gold kosten.
Besser wäre es gewesen, wenn man die Upgrades und weitere organisatorische Features auf den oberen Bildschirm ausgelagert hätte. Dann könnte man zur Auswahl entweder die Tasten des Handhelds oder die Möglichkeit zum Wechsel zwischen den Bildschirmen nutzen.
Grafisch hat „Farm Frenzy“ nicht allzu viel zu bieten. Die bewegten Tiere und die zahlreichen anwählbaren Gegenstände sind liebevoll gestaltet und animiert, das war’s dann aber schon.
Die Steuerung ist sehr einfach gehalten und lediglich auf den Stylus beschränkt. Die Soundkulisse ist leider immer gleich, sodass man nach einiger Zeit den Drang verspürt über den Lautstärkeregler den Sound des NDS ab-, und die häusliche Stereoanlage aufzudrehen.
Fazit
Trotz aller negativer Aspekte ist Farm Frenzy: Der verrückte Bauernhof eine Art „Sucht-Spiel“. Nach einem Level möchte man unbedingt den nächsten auch erledigen, obwohl man ganz genau weiß, dass man immer dasselbe tut und sich garantiert wieder über z. B. den Bären ärgern wird. Daher ist dieser Titel für Zwischendurch zu empfehlen.
Wer jedoch auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Zeitmanagement-Spiel, mit zumindest einem Quäntchen Story ist, sollte die Finger davon lassen.