Call of Duty: Black Ops Schnittbericht
Alexander Trust, den 3. Oktober 2010Die Kollegen von GamePro waren bei Activision und konnten sich Call of Duty: Black Ops ansehen, das demnächst für PlayStation 3, XBox 360, PC und weitere Plattformen veröffentlicht wird. Gleichzeitig hat man sich die US-Version und die Fassung für den deutschen Markt im Vergleich angesehen.
Als Nachwehen der Modern-Warfware-2-Zensur beschreibt der Kollege Henry Ernst von GamePro die neue Skepsis gegenüber den Versprechungen von Activision, wenn es darum geht, Produkte als „ungekürzt“ zu bezeichnen. Ernst behauptet, dass die PR-Abteilung von Activision aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und nun einige Pressevertreter sich ausgesucht hat, die als Kronzeugen auftreten sollen. Nämlich dem Fall, in dem bewiesen werden muss, dass Call of Duty: Black Ops frei von jedweden Zensurmaßnahmen sei.
GamePro nun ist eines der Magazine oder das Magazin, das die Gelegenheit bekam, sich die deutsche Fassung und die US-Version im Vergleich anzuschauen. Der Bericht von Ernst lässt keinen Zweifel offen, dass sich die US-Version unterscheidet und ein bisschen „Gore“-Faktor in der deutschen Fassung abhanden gekommen ist. Für Spieler, die Wert auf Authentizität und Gewaltverherrlichung legen führt also kein Weg an der Import-Version vorbei.
Keine aktive Folter
Wenn beispielsweise ein Projektil sein Ziel trifft, sei es ein Schädel, dann spritzt zwar in der deutschen Fassung ebenfalls Blut, aber weder der Schädelknochen noch weiteres Gewebe sind involviert – anders in der US-Version. Activision verzichtet in der deutschen Fassung auch gänzlich auf aktive Foltermaßnahmen. Eine Spielszene bspw. setzt dann erst später ein, als der Folterprozess bereits abgeschlossen ist. In der US-Version müsste man als Spieler sonst einem gefesselten Informanten eine Glasscheibe in den Mundstecken und fest zuschlagen. Dieser würde Glas und Blut spucken und irgendwann wohl auch mit der Antwort herausrücken. Es werden in der deutschen Version auch keine Gliedmaßen abgetrennt. Daneben werden eigentlich sonst nur verfassungsfeindliche Symbole aus dem Spiel isoliert, heißt es.
Es gibt aber auch Szenen, die sich nicht verändert haben sollen, beispielsweise wenn der Spieler, um unbemerkt bleiben zu wollen, einen Gegner unter Wasser zieht, ihn aufschlitzt und auf den Grund sinken lässt. Laut GamePro ist diese Szene in beiden Versionen gleich.