iAd in iBooks: Rettung für die angeschlagenen Verlagshäuser?
kg, den 26. August 2010iBooks könnten bald mit iAds ausgestattet werden: Laut Wall Street Journal sollen vor allem die Verlage den Wunsch haben, Werbung auszuliefern – sie haben angeblich mit sinkenden Erträgen zu kämpfen.
Mit iAds hat Apple im iOS 4 seine eigene Werbeplattform gestartet, die unter anderem die Kaufgewohnheiten der Käufer als Hintergrundinformationen in der Hand hat. Die iAds, die angezeigt werden, orientieren sich an den eigenen Vorlieben – so sieht man üblicherweise keine Werbung zu Themen, die einen nicht interessieren. Gerade für E-Books wäre gezielt eingesetzte Werbung nicht uninteressant, und könnte eine weitere Einnahmequelle für die derzeit angeblich relativ gebeutelten Verlagshäuser darstellen. Die Konkurrenz ist groß, die Preise fallen – was die Kunden freut, ist ein Dilemma für Autoren und Verlage.
Seit dem Release des iPad im April hat sich der Markt für E-Books und dazugehörige Reader stark verändert: Händler wie Barnes&Nobles und Amazon haben die Preise ihrer E-Reader gesenkt und günstige Modelle angekündigt (Kindle 3 soll in der günstigsten Ausführung lediglich $139 kosten). Neben der allgemeinen Konkurrenz kommt die Belastung durch gestiegene Produktionskosten hinzu, außerdem ist die Gewinnspanne bei e-Books weitaus kleiner als bei normalen Hardcovervarianten.
Im Vergleich zu echten Totholzbüchern hat das E-Book für die Werbeindustrie durchaus eine Chance: Die Aktualität ist gegeben, bei Bedarf lassen sich die angezeigten Werbungen auch an die entsprechende Zeit anpassen. Und auch die werbenden Firmen hätten klare Vorteile: Werbung lässt sich in zahlreichen E-Books unterbringen, um ein entsprechendes Werbevolumen zu erzielen.
Sollte es iAds in Büchern tatsächlich geben, wäre es kein Novum: Google arbeitet bei Google Books bereits mit Werbung, ganz unwahrscheinlich ist es nicht, dass der geplante E-Book-Store Google Editions ebenfalls Werbung mit ausliefert.
Eine Frage, die dabei noch zu klären wäre ist, ob auch die regulären Kaufversionen eines Buches mit iAds ausgestattet werden, oder nur die Leseproben, die die Verlage bisher kostenlos zur Verfügung stellen – ein Prinzip ähnlich der Unterschiede zwischen Lite- und regulärer Version einer iPhone-App würde auf der Hand liegen.