Energiecockpit auf dem iPhone: GreenPocket mit mobiler Energieverbrauchserfassung

rj, den 19. August 2010
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Eine „Energiesparhilfe“ ist GreenPockets iPhone-App „Das mobile Energiecockpit“ noch nicht, sondern eine reine Demo dessen, was das kommende „Energiecockpit“ leisten soll: Echtzeiterfassung und Auswertung des Verbrauchs an Strom, Gas und Wasser in der eigenen Behausung. Die dafür notwendigen intelligenten Stromzähler sollen ab 2011 in Deutschland obligatorisch werden, ganz ferne Zukunftsmusik ist die iPhone-Hausverbrauchsüberwachung trotz des Democharakters der kostenlosen App demnach nicht mehr.

Die Gratisdemo ist im App Store verfügbar und liefert nur einen Ausblick auf das Kommende: Beispielerfassungen und -analysen des Energieverbrauchs eines Haushalts. Gegeben werden soll erstmals ein mobiler

„… Einblick, wie transparent und nachvollziehbar der persönliche Verbrauch von Strom, Wasser oder Gas in Zukunft sein wird. Ziel der iPhone App von GreenPocket ist es, diese Energieverbräuche transparent zu machen und immer wieder Anreize zum Umsetzen von Energiespartipps, Anhaltspunkte für den Erneuerung von energieintensiven Geräten sowie langfristige Motivation zum Energie sparen zu geben.“

Voraussetzung: Das „Smart Meter“ zur Verbrauchserfassung sowie einen kooperierenden Strom- bzw. Energieversorger. Ab 2011 werden hier jedoch schon gesetzlich Fakten geschaffen, der Einsatz der intelligenten Stromzähler verpflichtend sowie die Anbieter dazu verdonnert, variable Tarife anzubieten, mittels denen Anreize für gleichmäßigeren und effizienteren Energieverbrauch geschaffen werden sollen.

Dann soll man mit GreenPocket dafür gerüstet sein, die Stromfresser schnell herauszufinden, Lastspitzen und „teure“ Verbrauchszeiten herauszufinden und gegebenenfalls den Verbrauch zu verlagern, entzerren oder direkt zu reduzieren. Ein weiteres vernetztes Anwendungsfeld für Mobilgeräte und Apps tut sich damit auf – denkt man nun noch an die Möglichkeiten zur Aufrüstung der Wohnung zum intelligenten Haus, wie sie auf Macnotes bereits mit m..myhome vorgestellt wurde, ergeben sich nochmals weitere Möglichkeiten zur cleveren Ressourcennutzung.

Die intelligenten Stromzähler und ihre (Missbrauchs-) Möglichkeiten stehen indes auch in der Kritik. Die Transparenz der Verbraucher werde einmal mehr auf ein völlig neues Level gehoben – denn anhand der typischen Verbrauchszuwächse und -abnahmen sei eine recht genaue Erfassung der Lebensgewohnheiten eines Verbrauchers möglich. Dessen Schlafens- und Essenszeiten werden ebenso leicht nachverfolgbar wie privateste Aspekte des Lebenswandels – vom durchgezockten Wochenende bis zum täglichen Fernsehkonsum. Ganz zu schweigen von der traditionellen Unsicherheit politisch vorgeschriebener großtechnischer „Innovationsmaßnahmen“.

Einsparpotentiale durch billigeren Nachtstrom oder andere zeitabhängige Stromtarife seien laut Spiegel Online zweifelhaft bis nicht vorhanden – wobei die Frage erlaubt sein muss, ob der „intelligente Zähler“ hier seinen Hauptnutzen haben soll – und nicht vielmehr im schlichten Erkennen der größten oder der versteckten Stromfresser.


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