Reeder für iPad: Google Reader-Client im Test
mz, den 13. August 2010Schon die iPhone-Variante der RSS-App von Silvio Rizzi war der Shooting-Star in der Feed-Welt. Reeder für iPad geht nun einen ähnlich innovativen Weg im Umgang mit Newsfeeds und begeistert erneut. Der Test folgt nach dem Cut.
Der Schweizer Entwickler Rizzi hat mit seiner alternativen Herangehensweise und dem schlichten Design schon mit Reeder fürs iPhone überzeugt (der Test ist hier zu finden). Die iPad-Version erinnert ganz deutlich daran, ist aber detailgenau an Apples Tablet angepasst worden.
Die auf dem iPhone am unteren Bildrand zu findende Auswahlleiste ist nun links zu finden. Es kann wieder ausgewählt werden zwischen Favoriten, ungelesenen und allen verfügbaren Artikeln. Die Ansicht im Hauptfenster richtet sich genau danach und zeigt die Elemente an wie in der Fotos-App – und genau so sind sie auch zu bedienen. Wer sich Ordner zur Sortierung der Feeds angelegt hat, kann die einzelnen Kategorien einfach mit zwei Fingern auseinander ziehen und sich dann die Feeds einzeln ansehen, und zwar im Hoch- wie im Querformat. Tippt man die Ordner nur an, werden gleich alle Artikel im gewohnten, an Mail erinnernden Format aufgelistet.
Innerhalb eines Feeds listet Reeder die Artikel ebenfalls auf. Links die Liste, rechts die Artikel. Dazu erscheinen dann jeweils in der Menüleiste am linken Rand neue Buttons: Ganz oben der Pfeil, der in die nächsthöhere Ebene führt, in der Mitte Pfeile, um in der Feedansicht zum nächsten oder vorigen Artikel zu springen und unten ein Haken, um alle Artikel als gelesen zu markieren. Der kreisförmige Pfeil in der unteren Ecke ist für die erneute Synchronisation der Feeds zuständig.
Wenn man sich dazu entschieden hat, alle Artikel eines Ordners auf einmal aufzulisten (indem man jeweils das erste Objekt im Hauptfenster mit dem Namen der Kategorie antippt), kommen zwei weitere Buttons hinzu, um sie entweder nach Feeds (RSS-Symbol) oder nach Erscheinungszeit (Uhr) zu ordnen. Wer die iPhone-Version bereits kennt, wird hier keine Probleme haben und die kurze Eingewöhnungszeit dieser innovativen Bedienung nicht brauchen.
In der Artikelansicht werden oberhalb des Artikels alle Optionen zum weiteren Vorgehen angezeigt: Als Favorit markieren, als ungelesen markieren, Sharing und der Pfeil, der zu einem weiteren Auswahlmenü führt. Im sich dann öffnenden Fenster sind alle Möglichkeiten aufgelistet, die man zur weiteren Verwendung des Artikels hat – je nach Einrichtung in den Einstellungen. Hier kann der Artikel dann beispielsweise mit einer Notiz versehen werden, zum späteren Lesen in Instapaper gesichert oder getwittert werden.
Erfordert eine Option die Eingabe von Text, rutscht von unten die Tastatur ins Display. In der hier gezeigten Twitter-Ansicht lässt sich zusätzlich automatisch der Titel des Artikels und der bereits verkürzte Link in den Tweet einfügen.
Tippt man auf die Überschrift des Artikels, wird er in Vollbildansicht im integrierten Browser geöffnet. Dabei wird praktischerweise das Optionsmenü mit übernommen, so dass man auch aus dieser Ansicht twittern oder die URL des Artikels versenden kann. Im rechten Bild zu sehen ist die Mobilizer-Ansicht, die jedweden Text von störenden Elementen und Bildern befreit, so dass man sich nur auf die eigentliche
Nachricht konzentrieren kann.
Während der Synchronisation ändert der Sync-Button sein Aussehen, so dass man immer weiß, was genau die App gerade tut. Unten sind drei Beispiele zu sehen für das Cachen von Bildern (links), eine kreisförmige Fortschrittsanzeige des Synchronisationsprozesses (Mitte) und die Synchronisation der per Sharing-Funktion markierten Artikel.
Reeder für iPad ist ein erstklassiger RSS-Client, der mit Google Reader synchronisiert und einen Großteil der Konkurrenz nicht nur durch seine Übersichtlichkeit und Funktionalität, sondern auch durch seine Eleganz in den Schatten stellt. Die aktuelle Version 1.1 bietet auch die Vergrößerung von Schriften innerhalb von Artikeln und das Zoomen von Bildern.
Reeder ist für 3,99 Euro im App Store zu bekommen. Die Anschaffung lohnt sich.