PlayStation Move – Was ist das eigentlich?

Alexander Trust, den 19. Juni 2010
PlayStation Move
PlayStation Move – Logo

Was ist PlayStation Move? Auf der diesjährigen E3 in Los Angeles stellte Sony Computer Entertainment neues Zubehör für die PlayStation 3 vor. PlayStation Move heißt das System, das auf den ersten Blick stark wie die Bewegungssteuerung der Nintendo Wii ausschaut. Wir wollen Euch die Frage beantworten, was dahinter steckt?

PlayStation Move ist Sonys Antwort auf Nintendos Bewegungssteuerung. Im vergangenen Jahr stellte das Unternehmen Move zum ersten Mal vor. In diesem Jahr will das Unternehmen das System weltweit veröffentlichen. Den Anfang macht dabei Europa, und zwar bereits am 15. September 2010. In Nordamerika erscheint PS Move vier Tage später, am 19. September. In Japan warten PlayStation-Gamer sogar bis zum 21. Oktober.

Zwei Controller: Move Motion und Move Navigation

Ihr könnt demnächst zwei unterschiedliche Controller kaufen, den Move Motion und den Move Navigation. Natürlich erinnert das Duo an Nintendos WiiMote und den Nunchuk. Bei Sonys Lösung stört Euch aber kein Kabel zwischen den beiden Controllern. Die funken autonom jeweils eigenständig kabellos an die PlayStation 3.

Gleichzeitig bringt Sony eine passende Ladestation in den Handel. Darin könnt Ihr beide Zubehörteile Aufladen. Das funktioniert grundsätzlich auch, indem Ihr ein USB-Kabel an die Controller anschließt. Die Ladestation kostet knapp 30 Euro (UVP). Natürlich bleibt es nicht dabei. Zubehörhersteller Nyko kündigte im Rahmen der E3 2010 an, ebenfalls Zubehör für PS Move veröffentlichen zu wollen.

Ressourcen zunächst begrenzt

Der Move Motion und der Move Navigation Controller nutzen untereinander Bluetooth 2.0 zur Kommunikation. Energie bekommen die beiden Zubehörteile von intern verbauten Lithium-Ionen-Batterien. Die lassen sich per Mini-USB-Anschluss an den Controllern selbst laden. Das funktioniert genauso wie beispielsweise beim Sixaxis oder DualShock 3 von Sony.

Ihr könnt allerdings nur vier Controller gleichzeitig verwenden. Entweder also vier Bewegungseinheiten oder aber zwei Bewegungseinheiten samt zwei Navigationseinheiten. Das schränkt das Mehrspieler-Vergnügen zunächst ein. Es ist unklar, ob Sony den Flaschenhals nachträglich weiten kann. Ihr benötigt aber in jedem Fall auch eine PlayStation-Eye-Kamera.

Die Technik von PlayStation Move

Am Kopf eines PlayStation Move Motion Controllers ist ein schimmerndes Bällchen angebracht. Dahinter verbirgt sich ein RGB-LED. Die lässt den „Ball“ in verschiedenen Farben leuchten und dient so zur Markierung. Die „PlayStation Eye“-Kamera zeichnet die Bewegungen auf, die dann interpretiert werden.

Das System berechnet genau den Abstand zur Konsole respektive Kamera. Denn das Licht, das zurückgeworfen wird, bildet einen unterschiedlich großen Kegel. Diese Art des Distanzberechnung ermöglicht eine Kamera-basierte Steuerung mit nicht allzu viel Zeitverzögerung. Sony bietet den Move Motion Controller für 40 Euro (UVP) an.

Im Controller ist ein „Accelerometer“ verbaut. Er registriert in drei Dimensionen Geschwindigkeitsveränderungen. Dazu gesellen sich ein Rotationssensor und ein „Magnetometer“. Letzterer dient der Kalibrierung und zur Korrektur für eventuell auftretende Fehler der anderen Sensoren. Die Bewegungssensoren liefern auch dann eine Positionsmeldung zurück, wenn sie nicht im Blickfeld der Kamera sind.

Mit Buttons und Schlaufen

Ihr findet auf dem Motion Controller verschiedene Buttons. Darunter ist auch ein PlayStation Button, mit dem Ihr zurück ins Menü kommt. Daneben gibt es die vier Aktionsbuttons (Viereck, Dreieck, Kreuz und Kreis). Der Navigation Controller verfügt darüber hinaus über einen Analogstick sowie ein Steuerkreuz. Wie bei der Wii könnt Ihr Handgelenksschlaufen befestigen, damit Euch das Zubehör nicht um die Ohren fliegt. Dazu findet Ihr neben dem USB-Anschluss noch einen Erweiterungsanschluss. Der Move Motion Controller gibt Euch auch Rückmeldung über Vibration.

Die Bildsignale verarbeitet ausschließlich die PlayStation 3 mit ihrem CELL-Mikroprozessor. Zur Verarbeitung der Bewegungen kommt die Synergistic Processing Unit (SPU) zum Einsatz. Zudem knappst PlayStation Move etwas vom Systemspeicher ab. Laut Sony soll dabei maximal 1 bis 2 MB Speicher verwendet werden.

PS Move mit leichtem Einstieg

Sony möchte anfangs die Kunden nicht überfordern. Die ersten Spiele, die für das neue Steuerungssystem veröffentlicht werden, erlauben deshalb gleichzeitig die Verwendung von herkömmlichen Controllern. Dazu kommt, dass zu Beginn die Games nicht zwingend beide Move-Controller benötigen (Motion und Navigation). Es reicht aus, wenn Ihr Euch zunächst nur den Move Motion Controller besorgt. Dass in Zukunft weitere Spiele zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten anbieten, die beide Controller notwendig machen, schließt Sony Computer Entertainment aber nicht aus.

Zum Anfang soll es einige Spiele mit Move-Unterstützung geben. Aber nicht alle sind auch Neuerscheinungen. Der Action-Adventure-Blockbuster Heavy Rain beispielsweise bekommt ein Update spendiert. Ihr könnt das Spiel dann auch mit der neuartigen Bewegungssteuerung bedienen. Von Sony selbst soll mit Duke eine virtuelle Straßenschlägerei erscheinen. Move Party ist dagegen eine Sammlung von Minispielen, genauso wie Sports Champions. Natürlich denkt Ihr und denken wir dabei sofort an Wii Sports Resort. Das Spiel beinhaltet zum Beispiel Tischtennis, Bogenschießen, Bowling und andere Disziplinen mehr. TV Superstars hingegen macht Euch zum Kandidaten in einer virtuellen TV Spielshow. Nicht zuletzt kommt mit Slider eine Art Reaktionsspiel heraus, bei dem Ihr gekonnt auf einem Bürostuhl die Straße hinab brettert und Hindernissen ausweichen müsst.

Navigation Controller

Sony bietet den PlayStation Move Navigation Controller offiziell für 30 Euro (UVP) an. Ihr könnt ihn nur in Kombination mit dem Move Controller einsetzen, nicht aber alleine. Er ersetzt einen Teil der Bedienoptionen eines normalen PlayStation Wireless Controllers. Er bietet einen Analogstick sowie ein Steuerkreuz samt zwei PlayStation Buttons (Kreuz und Kreis). Der Analogstick bietet auch die „L3“-Funktionalität. Ihr könnt ihn also wie einen Button drücken, um in manchen Spielen zusätzliche Aktionen auszuführen.

Zubehör für Schießspiele

Ebenfalls zum Start von PlayStation Move erscheint das PlayStation Move „Shooting Attachment“ genannte Zubehör zum Preis von knapp 15 Euro (UVP). Darin wird ein Move Motion Controller eingesetzt, um ihn dann wie eine Pistole horizontal halten zu können. Der Abzug am Griff des Shooting Attachment ist dabei unmittelbar mit dem Trigger am Move Motion Controller verbunden. Auch das kennen wir von Nintendos Wii. Erste Spiele, die das Zubehör unterstützen sind Sonys eigene Rail-Shooter „The Shoot!“ und Namco Bandais Time Crisis: Razing Storm. Darüber hinaus könnt Ihr auch den Militär-Shooter Socom 4: US Navy Seals mittels Move kontrollieren.


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