Im Test: The Tomb of Sammun-Mak
Alexander Trust, den 9. Juni 2010Wir haben uns Episode 2 von Sam & Max: The Devil’s Playhouse mit dem Titel „The Tomb of Sammun-Mak“ gewidmet und sie getestet.
Telltale Games hat die dritte Season um Sam und Max namens The Devil’s Playhouse episodisch unterteilt. Die erste Episode des Point-and-Click-Adventures, The Penal Zone, haben wir bereits im Test erprobt. Nun haben wir Episode 2, The Tomb of Sammun-Mak, für euch in unserem Review unter die Lupe genommen. Die Varianten für Mac, Windows, iPad und PlayStation 3 sind dabei jeweils inhaltsgleich und werden nur anders gesteuert.
Auch dieser Teil der Geschichte bietet dem Spieler ein lustiges Detektivspiel, welches durch knifflige Rätsel und feinen schwarzen Humor lebt.
Tatsächlich geschieht der Übergang zwischen den Episoden vollständig nahtlos. Die Szene, mit der Episode 1 ihren Schluss fand, dient in Episode 2 als Einführung in ein neues Abenteuer.
Sam und Max befinden sich in einem unterirdischen Bau der Mole-People (zu Deutsch: Maulwurf-Leute), wo sie in der ersten Episode auf ihre, vermeintlich, eigenen Skelette gestoßen sind. Jedoch befinden sich im selben Raum auch ein Filmprojektor und vier Filmrollen, welche die Geschichte hinter dem schockierenden Fund erzählen.
Ihr werdet an dieser Stelle ins kalte Wasser geworfen, da die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird, sondern mitten im Geschehen beginnt. Man meint Sam und Max bei einer Mission in ägyptischer Atmosphäre zu sehen, jedoch stellt sich bald heraus, dass es sich um ihre Vorfahren, Sammeth und Maximus, handelt. Diese versuchen die „Devil’s Toy Chest“ (dt.: des Teufels Spielekiste) aus der Grabstätte von Sammun-Mak zu entwenden und nach New York zu bringen.
Dabei werden sie jedoch immer wieder auf‘s Neue von Kringle (einem alten Herrn im Indiana-Jones Outfit), den Mole-People (welche mit Hilfe von Zauberkräften den Schatz beschützen) und anderen Charakteren aufgehalten.
Improvisation
Mit Hilfe von Maximus‘ Psychokräften müssen wir dann immer wieder versuchen, das Beste aus jeder Situation zu machen. Dazu stehen uns im Laufe der Geschichte eine Dose Nüsse (diese dient zur Tarnung, da Sammeth und Maximus hineingesogen und kurz darauf wieder ausgespuckt werden können) und eine Bauchrednerpuppe (diese dient zur Verwirrung des Feindes, da Maximus durch andere Objekte oder Personen sprechen kann) zur Verfügung. Außerdem befindet sich unter Maximus‘ Psychokräften auch eine Filmrolle, die den Spieler aus der Geschichte wieder in den unterirdischen Bau mit Sam und Max befördert. Dort können dann die Filmrollen beliebig abgespielt werden, sodass z. B. ein Passwort, das im Rahmen der ersten Filmrolle benötigt wird, im Laufe der dritten Filmrolle preisgegeben wird. Nebenbei trägt auch Sammeth immer ein Köfferchen mit hilfreichen Gegenständen mit sich, die ebenfalls oft zum Einsatz kommen.
Verdrehte Welt
Wer nun stark verwirrt ist, dem können wir Folgendes verraten: Insgesamt hatten auch wir im Laufe des Tests oft das berühmte Brett vor’m Kopf und wussten nicht weiter, da für den Spieler teilweise unersichtlich ist wann und in welcher Reihenfolge die Filmrolle zu wechseln ist, mit welchen Personen man sich unterhalten muss, oder wie überhaupt ein Rätsel zu lösen ist, um voran zu kommen. Es gibt zwar auch bei Sam and Max mittlerweile die Hilfefunktion, die die interaktiven Objekte anzeigt, doch intuitiv ist anders. Denn die Denkmuster, die ihr dabei teils anwenden müsst, sind oft total bescheuert und grotesk.
Ein kleines Bespiel dazu: Um Zugang zu einem Raum zu erlangen, vor dem ein Tablett mit einem leeren Glas Milch steht, müssen wir das Glas an uns nehmen und im Verlauf der Geschichte darauf warten, dass Maximus in eine Kuh verwandelt wird, damit Sammeth ihn melken kann. Das Glas Milch wird dann zusammen mit einigen Cookies (die wir zuvor aufgegabelt haben) wieder auf das Tablett gestellt. Und da die Person auf der anderen Seite der Tür keine Gesellschaft wünscht, müssen wir dann die Dose Nüsse verwenden, in die Sammeth und Maximus hineingesogen werden und die schließlich auch auf dem Tablett landet. Und das war noch eine der überschaubareren Interaktions-Ketten. Dass die Sam-and-Max-Abenteuer ein wenig durchgeknallt sind, ist okay, doch selbst mit viel Verständnis für den abgedrehten Humor steht man sprichwörtlich oft auf dem Schlauch, wenn es darum geht, die vorgegebenen Rätsel zu lösen. Entsprechend ist hier vieles auch das Prinzip von Versuch und Irrtum ausgelegt.
Auch die Art des Humors ist nichts für jeden gleichermaßen geeignet, da ich persönlich z. B. kein einziges Mal lachen musste, jedoch ab und zu einmal die Stirn gerunzelt habe.
Die technischen Details
Wie auch in den vorherigen Episoden ist die Grafik eher nicht zu anspruchsvoll, sodass der Titel auf unserem Testrechner wie geschmiert über den Bildschirm lief. Der Sound ist okay und unterstützt dabei, die Atmosphäre zu erzeugen. Die Dialoge sind sehr schön umgesetzt. Für diejenigen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind ist dieses Spiel jedoch leider überhaupt nicht zu empfehlen, da alle Anweisungen und Dialoge ausschließlich in Englisch gesprochen werden. Für die Zukunft können wir darauf hoffen, dass diese Abenteuer auch eine deutsche Synchronisation erfahren. Immerhin wurden schon anderen Abenteuer von Telltale Games in der Vergangenheit von Deep Silver und Daedalic eingedeutscht (zuletzt Tales of Monkey Island, Wallace and Gromit’s Grand Aventures).
Die Bedienbarkeit ist gut. Theoretisch könnte man dieses Abenteuer auch im Kindergarten anbieten, da man, ganz minimalistisch gesehen, nur die Maus zum Spielen braucht. Hotkeys lassen sich zwar einbringen, sind aber erst notwendig, wenn man nicht mehr weiter weiß und Hinweise braucht.
Gespielt haben wir ca. drei bis vier Stunden und dann war Episode 2: The Tomb of Sammun-Mak bereits beendet. Wer die nächste Episode direkt im Anschluss spielt, wird keinen Übergang bemerken, da sie chronologisch zu einem Gesamtwerk zusammengefügt werden können und nahtlos ineinander übergehen.
Fazit
Sam und Max: Episode 2: The Tomb of Sammun-Mak ist für Fans der Serie empfehlenswert. Wer etwas „für Zwischendurch“ sucht, ist hier ebenfalls gut bedient, insofern man nicht zu viel Wert auf Realitätsnähe legt. Einen Blick auf die Demoversion darf aber jeder gerne einmal werfen, denn vielleicht gefallen dem einen oder anderen die Abenteuer von Sam und Max auf Anhieb.
Persönlich hatte ich Spaß mit Sam und Max, obwohl ich manchmal wegen den schwierigen Rätseln kurz vor der Verzweiflung stand. Aber Ärger schweißt ja bekanntlich zusammen, daher freue ich mich schon auf die nächste Episode!