Apple Q2 2010: Gewinn steigt um 90%
ml, den 20. April 2010Apple hat soeben die Quartalszahlen für das am 31. März zu Ende gegangene zweite Quartal des Finanzjahres 2010 bekannt gegeben. Das iPad konnte also noch nicht zu den guten Zahlen beitragen. Im Vorfeld hatten Analysten bereits ein solides Ergebnis für Apple prognostiziert. Das Umsatz und Gewinn allerdings so deutlich steigen hatte keiner prognostiziert.
Gewinn und Umsatz
In den vergangenen drei Monaten konnte Apple einen Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar erzielen. Das ist eine Steigerung von fast 50 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Noch stärker stieg der Gewinn, nämlich um satte 90 Prozent auf 3,07 Milliarden Dollar.
Im Gegensatz zu vergangenen Jahren fiel der Rückgang bei Umsatz und Gewinn im Vergleich zum ersten und damit Weihnachtsquartal diesmal deutlich geringer aus. Apple verfügt aktuell über Barreserven von fast 42 Milliarden Dollar.
Summiert man die Umsätze der ersten beiden Quartale, dann hat Apple im Finanzjahr 2010 bereits mehr umgesetzt (und verdient) als in den ersten drei Quartalen 2009. Hält dieser Trend an, dann dürfte 2010 die von Steve Jobs angekündigte „50 billion dollar company“ Realität werden.
Macs
Zwischen Januar und März 2010 wechselten 33 Prozent mehr Macs als im gleichen Zeitraum 2009 den Besitzer. Insgesamt konnte Apple 2,94 Millionen Rechner absetzen. Dabei wurden sowohl bei Mobil- als auch bei Desktop-Rechnern zweistellige Zuwachsraten erzielt, wobei die Zuwachsrate von 40 Prozent bei den Desktops erstmals seit langem wieder über der der Mobilen (+28 Prozent) lag.
Den stärksten Zuwachs bei den Mac-Verkäufen konnte der asiatisch-pazifische Raum mit 184 Prozent verzeichnen. Innerhalb der USA stiegen die Verkäufe um 20 Prozent.
iPod, iPhone und iTunes
Die sich schon in den letzten Quartalen abzeichnende Sättigung bei den iPod-Verkäufen hielt auch im zweiten Quartal an. Gegenüber dem zweiten Quartal 2009 konnte Apple mit 10,89 Millionen iPods in diesem Quartal knapp 100.000 weniger Geräte absetzen. Ungebrochen ist allerdings der Trend zum iPod touch, dessen Absatz um 63 Prozent zulegte.
Der Verkauf des iPhones erreichte ein vorläufiges Allzeithoch. Mit 8,75 Millionen Geräten setzte Apple mehr iPhones ab als je zuvor. Provisionen von Mobilfunkprovidern und Einnahmen aus Zubehörverkäufen eingerechnet verdient Apple mit jedem iPhone ca. 600 Dollar.
Eine interessante Randnotiz aus dem Conference Call zum Thema Exklusivverträge beim iPhone. Im letzten Jahr hat Apple in einigen Ländern die Exklusivverträge auslaufen lassen und bietet dort das iPhone inzwischen bei mehreren Providern an. In all diesen Ländern habe sich ein beschleunigter Verkauf und stärker gewachsener Marktanteil des iPhones gezeigt.
Der iTunes Store erfreut sich weiter ungebrochener Beliebtheit und konnte mit 1,1 Milliarden Dollar zum Umsatz beitragen. Bereits im Februar hatte Apple die Marke von 10 Milliarden heruntergeladenen Songs hinter sich gelassen, bei den Apps steht der Zähler bei über 4 Milliarden. Mit dem zum iPad-Start gestarteten iBook Store dürften die Umsätze auch zukünftig weiter kräftig steigen.
Apple Stores
Apple verfügt inzwischen über 284 eigene Retail Stores und im Schnitt erwirtschaftet jeder Store einen Umsatz von 5,9 Millionen Dollar. Dieses Jahr sollen zwischen 40 und 50 neue hinzukommen, die Hälfte davon außerhalb der USA und vorwiegend im asiatischen Raum.
Ausblick
Der Ausblick auf das kommende Quartal ist bei Apple gewohnt konservativ. Für die WWDC Anfang Juni wird die Vorstellung der nächsten iPhone-Generation erwartet, deren Verkaufsstart noch im 3. Quartal liegen könnte. Apple erwartet einen Umsatz zwischen 13 und 13,4 Milliarden Dollar. Diese Zahlen liegen in der gleichen Größenordnung wie die jetzt für das zweite Quartal verkündeten. Jedoch zeichnet sich für das iPad eine deutlich stärkere Nachfrage ab, so dass es im Juli wieder darum gehen wird zu spekulieren, um wieviel Apple die eigene Prognose schlagen wird.