Howto: BMP zu JPG konvertieren als Stapelverarbeitung
Alexander Trust, den 17. April 2010OS X bietet von Haus aus den Automator als Möglichkeit für Stapelverarbeitungen vieler Art. Aller Art kann man leider nicht sagen, und auch im vorliegenden Fall, wenn man Grafikdateien im BMP-Format ins JPG- oder PNG-Format umwandeln will, zickt Automator rum.
Ein Anwendungsfall, der bestimmt nicht nur bei uns in der Redaktion vorkommt ist folgender: Nintendo (oder ein anderer Spielehersteller) hat seine Screenshots im verlustfreien BMP-Format auf dem Presseserver abgelegt. Für die Anwendung im Web sind diese aber nicht zu gebrauchen. Was also tun, wenn man einen Haufen von Grafikdateien umwandeln will? Automator scheidet in dem konkreten Fall leider aus, selbst wenn man viele andere Grafikformate damit oft umwandeln kann.
Apple selbst scheint nicht daran interessiert zu sein Automator auf die Sprünge helfen zu wollen. Und im Web sucht man oft genug die Nadel im Heuhaufen. Hier und dort findet man teils kostenpflichtige Ergänzungen für Automator, die das Problem bewältigen sollen, aber aus eigener Erfahrung heraus, mehr schlecht als recht bewertet werden können. Vor allem aber, wenn man auf der Suche nach einer Lösung mit Automator ist, kommt einem eine andere, die wir hier vorstellen wollen, nicht in den Sinn, zumindest aber die Suchworte nicht.
Das Öffnen eines Ordners mit allen BMP-Dateien in der App „Vorschau“ ist darüber hinaus zwar eine Möglichkeit. Doch wer 20 Screenshots umwandeln will, muss 20 Mal den Shortcut CMD + Shift + S drücken, um dann aus dem Dropdown-Auswahlfeld JPG als Format zu wählen… und so fort.
Doch es gibt nicht wenige Mac-Nutzer, die auf ihrem System Adobe Photoshop oder zumindest ImageReady (seit CS3 ja nicht mehr) installiert haben. Seit einigen Versionen seiner Grafikbearbeitungssoftware bietet Adobe neben der Stapelverarbeitung auch die Möglichkeit Droplets zu erstellen. Die sind in ihrer Funktion den Automator-Programmen recht ähnlich, man kann zudem die Ausgabe von einigen Dingen auf dem Bildschirm unterdrücken. Mit den Standardeinstellungen würde ansonsten Photoshop alle zu bearbeitenden Bilder auch aktiv im Programm laden.
Um nun mit Photoshop ein Droplet zu erstellen, das die BMP-Bilddateien in JPG-Dateien umwandelt, geht man wie folgt vor:
Schritt 1: Ausgangsdatei öffnen
Man öffnet in Photoshop zunächst eine von den zu bearbeitenden Bilddateien. Diesen Schritt muss man auch nur ein Mal zu Beginn unternehmen. In der Folge werden wir die Aktionen an der Bilddatei aufzeichnen und als Droplet speichern. Dieser Vorgang erinnert ein wenig an das Aufzeichnen bzw. Recording von Makros in MS-Office-Programmen unter Windows.
Schritt 2: Aktionen-Palette öffnen
Über die Menüleiste Fenster – Aktionen oder über die Tastenkombination ALT + F9 schaltet man die Aktionen-Palette hinzu, wenn sie nicht schon vorher auf dem Bildschirm zu sehen war.
Schritt 3: Aktionen-Set und Aktion erstellen und aufzeichnen
Man erstellt sich der Ordnung halber am besten ein eigenes Aktionen-Set – muss man aber nicht – gibt dem Kind einen Namen. Dann markiert man den neuen, eigenen Aktionen-Ordner und erstellt darin eine neue Aktion, gibt auch dieser einen Namen. Alles was ab dem Zeitpunkt geschieht, zeichnet der Aktionen-Rekorder auf. Für unseren Fall wollen wir das geöffnete BMP in ein JPG verwandeln. Mittels Shortcut SHIFT + ALT + CMD + S speichern wir also die Datei als JPG ab.
Im Anschluss betätigen wir den Stopp-Button in der Aktionen-Palette, weil wir bereits jetzt fertig sind.
Droplet erstellen
Um jetzt aus der aufgezeichneten Aktion eine Stapelverarbeitung zu machen und sogar ein Droplet, gehen wir über die Menüleiste Datei – Automatisieren. In dem Kontextmenü, das dann erscheint, wählen wir Droplet erstellen aus, und können in dem dann folgenden Fenster Einstellungen vornehmen, z. B. solche, um manche Dateidialoge zu unterdrücken (Fehlermeldungen, etc.). Auch dem Droplet können wir einen Namen geben und den Speicherort auswählen.
In der Zukunft reicht es aus, wenn man eine BMP-Datei oder sogar einen ganzen Ordner voll davon auf das Droplet zieht, richtig eingestellt auch Bilddateien in Unterordnern. Im Ergebnis erhält man zusätzlich eine oder viele JPG-Datei mit gleichem Namen.
Tipp
Wer besonders viel Wert auf Ordnung legt, der kann für Ausgangsdateien und konvertierte Bilddateien zwei eigene Ordner einrichten. Beim Aufzeichnen der zugehörigen Aktion wird nämlich auch der Speicherort vermerkt. Wer dann zukünftig BMP-Dateien im Finder auf das Droplet zieht, kann sicher sein, dass die JPG-Varianten alle am gleichen Platz landen.
Sowohl die Aktionen für Photoshop als auch die Droplets kann man auf andere Rechner übertragen. Einige Kompatibilitätsprobleme zwischen Systemen gibt es durchaus, die aber vorwiegend aufwärtskompatibel bekannt sind, sprich, wenn man Droplets von älteren Photoshop-Versionen unter Systemen mit neuerer Softwareausstattung nutzt. Bei derart einfachen Stapelverarbeitungen, wie dem Konvertieren von Grafikdateien, sollte dies aber eher nicht passieren.