iTunes LP im Tausch gegen DRM-freie Musik auf Wunsch der Plattenlabels entstanden?
kg, den 10. März 2010Berichten zufolge soll die iTunes LP von Apple auf Wunsch der Plattenlabels entwickelt worden sein sein – im Austausch gegen DRM-freie Musik im iTunes Store. Rund ein halbes Jahr ist seit dem Launch des Albumformats iTunes LP im iTunes Store vergangen, das Konzept von interaktiven Alben konnte sich aber offenbar nur bedingt durchsetzen.
Laut GigaOM sollen Apple-nahe Quellen berichtet haben, dass es einen Deal zwischen Plattenlabels und Apple gab. Die Voraussetzung: Apple bekommt Musik ohne Kopierschutz, während Apple die Option der iTunes LP und die dazugehörige Infrastruktur schafft. Die ersten LPs sollen sogar querfinanziert worden sein, mit insgesamt $60.000 pro Stück. Apple selbst soll nie wirklich Interesse am Format gehabt haben – die Produktion der Alben sei ohnehin zu kostspielig und deshalb für Labels uninteressant. Außerdem bliebe das Interesse seitens der Kundschaft aus.
Dabei ist das Konzept der iTunes LP gar nicht schlecht: Es gibt im Vergleich zum regulären Albumkauf im Netz einen echten Mehrwert, da man zusätzliche Informationen wie Lyrics, Linernotes u.Ä. direkt angezeigt bekommt. Im deutschen Store sind derzeit gerade mal 21 iTunes LPs zu finden, und das obwohl die Erstellung seit dem Release einer Entwicklerdokumentation im Herbst letzten Jahres um einiges einfacher geworden und damit auch für kleinere Labels durchaus machbar ist.
Tendenziell könnte das iPad das Interesse an der iTunes LP wieder zum Leben erwecken – auch wenn Steve Jobs das Apple-Tablet seinerzeit nicht gezielt als Musik-Device, sondern eher als Gerät für Text- und App-Anwendungen vorgestellt hat. Gezeigt wurde zumindest eine LP, allerdings wurde sie keines weiteren Kommentars gewürdigt – dabei wäre der große Bildschirm des iPad in Kombination mit den Touchscreen-Möglichkeiten genau das, was das Nutzungserlebnis einer iTunes LP verbessern und die Grenzen zwischen physischer und virtueller LP weiter verschwimmen lassen könnte.
Immerhin trauen sich mittlerweile auch deutsche Bands und Labels an die iTunes LP heran. Das aktuellste Beispiel sind Fettes Brot, die vor kurzem ihr Live-Doppelalbum in Form von zwei iTunes LPs, „Fettes“ und „Brot„, veröffentlicht haben – inklusive Making-Ofs, Musikvideos und Bildergalerien.
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