Hulu: Videostreaming für das iPad bereits in Arbeit?

kg, den 11. Februar 2010
Hulu Logo
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Der Videodienst Hulu bereitet sich auf das iPad vor: Mangels Flash sollen aktuell die Möglichkeiten ausgelotet werden, die verfügbaren Serien auf das Apple-Tablet zu bringen. Ein genauerer Blick auf das aktuelle Angebot lässt aber Zweifel aufkommen: Viele der aktuell vorhandenen Rahmenbedingungen lassen sich ohne das Plugin nur schwer umsetzen.

Laut eines „Brancheninsiders“ arbeitet man bei Hulu schon mit Hochdruck an einer Lösung für das iPad-Problem: Mangels Flash-Unterstützung kann das aktuelle Webangebot nicht auf dem Tablet genutzt werden. Die einzigen Alternativen zum Plugin: Eine eigenständige App aus dem App Store oder eine komplette Umgestaltung auf Basis von HTML5.

Schaut man sich das Hulu-Angebot insgesamt mal etwas genauer an (in Deutschland geht dies übrigens nur mittels eines US-Proxys) gibt es genug Gründe, an einer Web-Umsetzung zu zweifeln. Die technischen Voraussetzungen bei den Videos wäre gegeben: Hulu hat (übrigens im Gegensatz zu YouTube) von Anfang an alle Videos in H.264-Format eingespeist. Das größere Problem wären der Player sowie die Werbung – über die sich Hulu letztendlich finanziert.

Beides ließe sich sehr wohl lösen: Ähnlich wie YouTube könnte auch Hulu eine Quicktime-Lösung integrieren, dies wäre aber allein vom Handling her unattraktiv. Auch eine spezielle App wäre denkbar, dies wäre insgesamt wohl die einfachste Lösung. Die Alternative: Die komplette Seite in Javascript umstricken. Vieles müsste auf Basis von HTML5 umgesetzt werden. Schwieriger könnte es aber mit der Werbung werden: Interaktive Werbeformen, überlagerte Banner und die kompletten Strukturen dahinter müssten ebenfalls mit Javascript umgesetzt werden. Dies wäre bei weitem die größte Hürde und auch das größte Risiko – fehlen die Werbeeinnahmen, steht das Konzept Hulu auf der Kippe. Außerdem gibt es noch ein weiteres, nicht zu vernachlässigendes Moment bei HTML5: Die Videos können nicht mit einem DRM versehen sowie vom Nutzer selbst einfach heruntergeladen werden – ein Graus für jeden Rechteinhaber.

Etwas Offizielles gibt es von Hulu nicht, wohl aber ein generelles Statement zum Thema mobile Inhalte: „Mobil ist ein Monster – und wir sind optimistisch. Wir werden jedes Gerät einbeziehen. Wir glauben fest an mobile Geräte und wir denken nicht an nur ein spezielles.“

Dass HTML5 um ressourcenschonender ist, kann man derzeit bei YouTube recht eindrucksvoll beobachten: Während Flash die Prozessorlast oft bedenklich in die Höhe treibt, bleibt diese bei HTML5-Nutzung auf einem niedrigen Level. Das Problem daran ist derzeit aber noch die Qualität: Die HTML5-Umsetzungen sind qualitativ oftmals nicht so gut.

Rein von den Ressourcen her wäre es für Hulu sicher kein Problem, eine Umsetzung zusammenzuzimmern – im Zweifelsfall einfach in Form einer nativen Anwendung, ähnlich wie in der Desktop-Variante. Die Frage, die man sich aber bei Hulu stellen muss: Ist es den Aufwand wert, mehrere Entwickler für längere Zeit mit dem Projekt zu beschäftigen oder reichen die Einnahmen, die über andere Geräte als das iPad (und iPhone sowie iPod touch) generiert werden, um den Aufwand zu rechtfertigen? Wenn man Insiderinformationen glauben will, dann würde sich ein Port für Apples Mobilgeräte durchaus lohnen: Insgesamt 7 Millionen Nutzer sollen im Dezember 2009 auf der Hinweisseite zu Flash auf iPhone und iPod touch gewesen sein, nachdem sie vergeblich versucht haben, einen Flash-Inhalt zu nutzen.


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