Der Bauernhof – Test: Mehr Arbeit als Vergnügen auf dem Nintendo DS

Alexander Trust, den 21. Januar 2010
Der Bauernhoft - Packshot NDS
Der Bauernhoft – Packshot NDS

Nachdem Astragon sein Spiel „der Bauernhof“ erfolgreich für den PC herausgebracht hat, versucht die Spieleschmiede nun die Landwirtschaftssimulation auch auf den Nintendo DS zu portieren. Wir haben uns angesehen, wie gut die Umsetzung auf das Handheld geklappt hat.

Wer kennt ihn nicht, den Traum vom eigenen Bauernhof, auf dem man sich um Tiere kümmern, Felder bewirtschaften muss und nicht zuletzt das eigene Wohl nicht aus dem Auge verlieren darf, um sich Abends zufrieden, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass man was geschafft hat, ins Bett zu legen… Der Mönchengladbacher Spielepublisher Astragon will genau diesen großen Traum auf einer DS-Slotkarte bändigen und ihn dabei so realistisch wie möglich gestalten.

Wenig spielerisch

Wer jedoch einen Ersatz für Spiele wie Harvest Moon erwartet, wird hier bitter enttäuscht sein, denn auf astragons Bauernhof geht es weit weniger spielerisch zu als bei der Konkurrenz. Vielmehr wurde großen Wert auf Realismus gelegt und das bekommt der Spieler auch zu spüren. Denn bei „der Bauernhof“ steht nicht der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund, sondern anstrengende Arbeit. Felder wollen beschafft werden, Tiere versorgt, etc. – auf dem Bauernhof wird die Arbeit, wie auch im realen Leben, zu einem echten Knochenjob. Da vergisst man nur allzu sehr, dass es sich eigentlich um ein Spiel handelt, welches Spaß bereiten statt Nerven kosten soll.

Monotones Schaffen

Der Ablauf des Spiels endet sehr schnell darin, immer den gleichen Tätigkeiten nachzugehen: Felder aufbereiten, Saatgut verteilen, danach gießen und hinterher die Ernte einholen, welche man gewinnbringend in der Stadt verkaufen kann, um sich neue Items zu kaufen. Man merkt deutlich, dass hier der Simulations-Charakter im Vordergrund steht.

Langwierig

Da aber jeder dieser einzelnen Vorgänge (reale) Zeit in Anspruch nimmt, sitzt man oft vor seinem Spielgerät und wartet darauf, dass der Charakter endlich mit seiner Arbeit fertig wird. Störend hinzu kommt, dass man für verschiedene Tätigkeiten selbstverständlich auch unterschiedliches Material bei sich führen muss. Das macht es oft notwendig, zwischen dem Schuppen und den einzelnen Feldern hin und her zu pendeln.

Zwischendurch erscheinen immer wieder Pop-up-Meldungen, die den Spieler auf neue anstehende Aufgaben aufmerksam machen. Kühe müssen gemolken, Gänse mit Futter versorgt und Hühner gesäubert werden. So sammeln sich schon nach kurzer Spielzeit viele Aufgaben an, die erledigt werden wollen; der Spieler gerät unter Zeitdruck, fühlt sich vielleicht manchmal sogar gestresst.

Präsentation in Ordnung

Die Grafik ist für die Möglichkeiten des Nintendo DS durchaus passabel. Astragon versucht hier eine realistisch wirkende Grafikdarstellung zu erzielen und schafft dies weitgehend umzusetzen. Die Animationen sind während des ganzen Spiels über flüssig, so dass es durchaus Spaß macht, seinen Charakter mit dem Stylus über den Bauernhof zu scheuchen – wären da nicht diese unsichtbaren Ecken und Kanten an denen der Spieler des Öfteren mal hängen bleibt. Ferner fällt es dem Spieler oft nicht leicht die verschiedenen Werkzeuge und Saatgut im Schuppen auseinander zu halten, denn sie unterscheiden sich in Aussehen und Farbe nur wenig – oft genug packt man das falsche ein.

Die Spielfigur steuert man über den unteren Eingabeschirm des DS. Darauf finden wir außerdem auch eine Weltansicht. Der obere Bildschirm liefert darüber hinaus einige Infos. Es finden sich auf ihm diverse Statusanzeigen in Form kleiner Balkendiagramme, und wir können an ihm beispielsweise den Lagerbestand ablesen. Der Bauernhof bietet 4 Bauern zur Wahl an, zwischen denen wir im Spiel wechseln dürfen und somit auch paralleles Arbeiten ermöglicht wird.

Fazit

Wer unbedingt einmal virtuell und portabel erfahren möchte, wie es auf einem Bauernhof zugeht und wie viel Arbeit es ist, seinen Pflichten nachzugehen, der ist bei Der Bauernhof von astragon an genau der richtigen Adresse. Allen anderen sei gesagt, dass es sich hierbei um eine lupenreine Simulation handelt, und genauso will der Titel auch gesehen werden. Dass es dem Spieler schlicht und ergreifend keine Freude bereitet, in seiner Freizeit den Tätigkeiten eines Bauern nachzugehen, ist hierbei eher als Feature zu verstehen, denn auf diese Weise steigert sich der Grad der Realität immens.


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