BumpTop: Alternative 3D-Desktopstruktur für bessere Übersicht

kg, den 21. Januar 2010
BumpTop
BumpTop, Screenshot

Wer seinen Desktop sehr intensiv nutzt, der kennt das Problem: Irgendwann stapeln sich Dateien und alles wird so unübersichtlich, dass sich damit nicht mehr anständig arbeiten lässt. BumpTop ermöglicht es, den Desktop in 3D organisieren und hilft dabei, den Überblick zu wahren.

BumpTop steht für Windows bereits eine ganze Weile zur Verfügung, nun ist die Mac-Version auch endlich erschienen. BumpTop verwandelt den zweidimensionalen Mac-Desktop in eine 3D-Umgebung, die vom Aussehen her an einen Raum erinnert: Dort kann man Dateien auf Haufen stapeln und wichtige Dinge an die Wand pinnen.

So kann man das Chaos lichten – und den Fokus auf die entscheidenden Dokumente richten. Dateiicons lassen sich variabel verändern – hat ein File einen höheren Stellenwert als andere, kann man dies in Form der Größe verdeutlichen. Dateien und in BumpTop geschriebene Notizen kann man an die Wände des „Raumes“ pinnen. Aktuell kann man die BumpTop-Notizen allerdings nicht direkt mit den Notizen des Mac kombinieren – was aber eine sinnvolle und vor allem konsequente Weiterentwicklung wäre.

An Spaces erinnert die Möglichkeit, den Raum zu drehen, um alle vier Wände nutzen zu können. So hat man praktisch mehrere Desktops an einem Platz. Nötig ist dafür lediglich ein einfacher Doppelklick, damit lässt sich auch die raumartige Ansicht abschalten, sollte man einmal einen „normalen“ Desktop ohne Schnickschnack benötigen.

Die beste Funktion von BumpTop ist allerdings die Stapelfunktion für Dateien: Ähnlich wie bei Stacks lassen sich die Dokumente auf Stapel werfen – oder bei Bedarf einfach anhand des Dateiformats sortieren. Mit Doppelklick auf den Dateistapel bekommt man eine Übersicht über alle im Stapel enthaltenen Dateien. Die Stapel kann man auch benennen – so lassen sich thematisch zusammengehörige Dateien zusammenfassen. Außerdem sind sie, genau wie einzelne Icons in der Größe veränderbar.

Schön gemacht sind die physischen Eigenschaften, die jede Datei bekommt: Schiebt man eine Datei schnell in eine Richtung und trifft sie dabei eine andere Datei oder einen Stapel, werden prallt sie daran ab und versetzt sie ebenfalls in Schwingung. Zugegebenermaßen ist das eher Eyecandy als alles andere, aber genau das macht das Gefühl von einer 3D-Oberfläche aus.

Das Aussehen des BumpTop-Desktops kann man selbst ändern: Man kann sowohl für den „Fußboden“ als auch für die „Wände“ Wallpaper nutzen, so kann man die einzelnen Bereiche auch optisch voneinander abgrenzen. Wer Inspirationen sucht, sollte sich einmal hier umschauen.

Einige Schwächen hat BumpTop allerdings noch: Zum einen benutzt die Software beim Gebrauch von mehreren Desktops nur den Hauptmonitor. Außerdem werden neu auf dem Schreibtisch vorhandene Dateien automatisch in die Mitte des Desktops geworfen, anstatt sich wie in OS X auf der verfügbaren freien Fläche zu verteilen.

Alles in allem ist BumpTop eine brauchbare Alternative zum normalen Desktop, die nicht nur fürs Auge, sondern auch für den Workflow einiges an Vorteilen mit sich bringen kann. Wer gewohnheitsmäßig erstmal alles auf dem Desktop ablegt und nicht auf ein gewisses Maß an Ordnung verzichten kann und will, dem können wir einen Blick auf BumpTop wärmstens empfehlen.

Die Grundversion von BumpTop ist kostenlos, mit der Pro-Version für $29,95 kann man außerdem von zusätzlichen Multitouch-Gesten Gebrauch machen – die sich aber vermutlich nur für Heavy User ernsthaft lohnen werden. Wer sich einen genaueren Eindruck von der Funktionsweise von BumpTop machen will, dem empfehlen wir einen Blick auf den Screencast zum Programm.


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