Test: Gehirntraining mit Dr. Kawashima für Mac

Alexander Trust, den 18. Januar 2010
Gehirntraining mit Dr. Kawashima
Gehirntraining mit Dr. Kawashima, Screenshot

Vor einiger Zeit – also noch im letzten Jahr – hatten wir auf unseren Seiten einen Wettbewerb mit Application Systems Heidelberg und BBG Entertainment, bei dem man sein Gedächtnis auf Trab bringen konnte und das Spiel Gehirntraining mit Dr. Kawashima für den Mac gewinnen konnte. Etwas verspätet reichen wir nun den Test nach.

Grundsätzlich sind die vielen Spiele, die unter dem Namen des Dozenten der Universität von Tohoku herausgebracht werden, normalerweise nur an Gelegenheitsspieler gerichtet. Freunde von Action, Rennspaß und anderem mehr werden hier an der Oberfläche nicht das finden, wonach sie sonst suchen. Dann ist aber doch die Beschäftigung mit sich selbst und seiner geistigen Fitness eine gute Sache. Im Unterschied zur Variante des Dr. Kawashima-Ablegers für iPhone und iPod touch verfügt Gehirntraining mit Dr. Kawashima über andere Übungen, trainiert aber nicht grundsätzlich andere Bereiche des Gehirns. Auf dem Nintendo DS beispielsweise unternimmt man die Eingabe mit dem Stift und konnte deshalb auch das Schreiben als Übung implementieren – das ist auf dem Mac nicht vorgesehen. Jede Plattform besitzt im Zusammenspiel also ihre Grenzen und hat aber trotzdem auch ihre Vorteile.

Ich möchte nicht noch mal lang und breit erklären, welche Form von Gehirnakrobatik man mit dem Titel unternehmen kann, weil es davon insgesamt 30 Stück gibt. Andeuten, dass es Kategorien wie das Sehen, das Gedächtnis, die Logik und das Rechnen gibt, kann ich aber durchaus. In diese 4 Kategorien teilen sich die Aufgaben auf. 2 Bonus-Spiele sind außerdem vorhanden, eines davon ein Ableger von Sudoku. Das andere nennt sich Brainstorm und ist ein Spiel, bei dem man möglichst viele gleichfarbige Felder auf einmal eliminieren muss, um so eine größere Punktzahl zu erzielen. Diese beiden Spiele dienen der Erholung.

Nicht alleine

Gehirntraining mit Dr. Kawashima bietet die Option an, sich mit Mitspielern zu messen. Das können bis zu 4 Spieler in einem Hotseat-Modus sein oder prinzipiell noch mehr im Onlinemodus. Der Hersteller selbst gibt auf der Verpackung an, dass die Online-Spielmöglichkeit nur bis Ende 2011 garantiert sei. Offenbar geht man nicht vom Erfolg des Produkts aus oder aber hat nur eine simple Vorsichtsmaßnahme getroffen, um sich abzusichern. Allerdings habe ich aktuell noch nicht die Möglichkeit gehabt, gegen jemand anderen online zu spielen, weil sich nie jemand fand, als ich es ausprobieren wollte. Am Ende wäre also die Bemerkung auf der Spieleverpackung gar nicht nötig gewesen…

Usability

Die meisten der Übungen sind wirklich leicht verständlich. Allerdings gibt es ein paar Kritikpunkte, die ich erwähnen will, damit die Entwickler sie Schwarz auf Weiß haben. Wer als normaler Anwender eine CD in ein Laufwerk legt, egal ob Musik, Film oder Spiel, der erwartet eigentlich, dass etwas geschieht. Gehirntraining mit Dr. Kawashima tut das nicht. Nicht mal ein Finder-Fenster öffnet sich. Wir müssen selbst doppelt auf das Installations-Paket (mpkg) klicken, um etwas auszulösen. Und bei der Eingabe vom Geburtsdatum bspw. stellt man fest, dass hier wenig Komfort geboten wird. Man kann weder die Eingabe per Tastatur vornehmen, noch mit dem Scrollrad oder Mausball durch die Dropdownmenüs navigieren. Alles was bleibt ist das Verschieben des seitlichen Reiters, denn nicht mal ein Klick an eine tiefere Stelle sorgt für Fortkommen. Es gibt daneben noch einige andere Kleinigkeiten, aber auch ein Kuriosum, von dem ich noch erzählen möchte. Vielleicht war es Absicht vom Hersteller, bei dem Spiel die Geschlechterneutralität zu wagen, dann hat man sie aber nicht konsequent umgesetzt. Komisch ist es freilich, wenn man Personen und ihre Kleidungsstücke aus dem Gedächtnis erraten soll, dann aber ein Dirk Brüste in der Bluse hat und eine Eva aber Glatze und Schnauzer als Gesichtsschmuck trägt.

Fazit

Trotz der oberflächlichen Mäkeleien, möchte ich betonen, dass ich grundsätzlich Spiele wie diese äußerst interessant finde und sie in meinen Augen spielerisch erlauben, das Gehirn zu trainieren. Allerdings muss ich sagen, dass mir persönlich Spiele wie Guitar Hero World Tour besser gefallen und zumindest manche der Gehirnareale genauso trainieren. Obwohl die Aufmachung von Gehirntraining mit Dr. Kawashima insgesamt recht bieder ist, kriegt der Titel von mir doch 4 von 5 Macs.


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Testergebnis

URS: 7,2 von 10
7,2

Positives

  • tolle Beschäftigung für die grauen Zellen

Negatives

  • sehr biedere Aufmachung