Das Örtliche für iPhone
Alexander Trust, den 29. November 2009Vor Kurzem trudelten bei uns wieder Postkarten mit dem Vermerk ein, man könne an einigen öffentlichen Stellen und teilnehmenden Supermärkten und Discountern das lokale Pendant zum Telefonbuch abholen, es läge dort kostenlos bereit. Die Rede ist vom „Örtlichen“ in blau und weiß. Auf der Infopost stand allerdings nichts davon, dass es nun auch eine iPhone-App von Das Örtliche gibt, und sogar kostenlos.
Anders als sonst wird das kein Testbericht, wenngleich die App wohl relativ ordentlich abgeschnitten hätte. 4 von 5 Macs oder so. Doch es fällt schwer, einen Maßstab zu finden. Was manche Leute schick finden, ist für andere sehr bieder. Die App funktioniert einwandfrei und hat im Vergleich zu anderen, die ebenfalls eine Umgebungssuche und Routenfunktion integriert haben, zumindest einen entscheidenden Vorteil. Es verwendet eigens lizenziertes Kartenmaterial von Tele Atlas. Entsprechend ist die App nicht gezwungen, während der Suche auf Google Maps auszuweichen. Das macht sich recht schnell positiv bemerkbar. Nach dem Ansehen der Route, bzw. dem Überblick auf der Karte kehrt man ohne Weiteres wieder in die Funktion der App zurück. Bei der Konkurrenz muss man hingegen Google Maps erst schließen und dann wiederum neu starten.
Die Oberfläche ist in den Farben des Printerzeugnisses gehalten. Das indes hat man in Form einer Webapplikation realisiert, bei der die allermeisten Eingabefelder und Buttons als Elemente einer Website farblich gestaltet wurden. Es sieht durchaus schick aus, man merkt es hier und da aber bei den Umschaltzeiten. Es dauert eben ein wenig, oder geht oft auch ganz schnell – nur halt nicht unmerklich. Viele werden die App AroundMe kennen, die im Prinzip den gleichen Funktionsumfang zu bieten hat. Man kann bei Das Örtliche eine Inverssuche fürs Telefon machen, hat eine Merkliste, in die man die wichtigsten Funde aufnehmen kann, und sucht entweder direkt über ein Suchformular oder stöbert in verschiedenen Kategorien wie Notapotheken, Restaurants, Supermärkte, Geldautomaten, Hotels & Unterkünfte, usf. On top werden 7 Rubriken angezeigt, auf weitere 14 erhält man Zugriff, sobald man den „weitere Themen“-Button angetippt hat. Die gefundenen Adressen lassen sich ins Adressbuch aufnehmen oder weiterleiten, und zwar in Form von E-Mails, an die eine Vistenkarten-Datei im Format „vcf“ angehängt wird.
Fazit
Die „Das Örtliche“ App. erfindet das Rad nicht neu, weil es derlei Apps schon einige Zeit früher gab. Aber sie wirkt aus einem Guss, die Usability ist, wenn man von den kleinen Verzögerungen hier und dort absieht, recht gut. Es gibt kaum Stellen, an denen man zu viel klicken müsste, und auch, dass man nach dem Karten-Gucken oder Routen-Navigieren immer noch im Programm steckt und potenziell weiter produktiv sein kann ist ein Fortschritt. Zudem ist die App kostenlos und das alleine lädt schon zum Probieren ein. Vielleicht gibt es ja einige, die das Dunkle an Around Me nicht mögen oder von der Usability manch anderer Konkurrenten enttäuscht sind. Sie könnten dann mit der App von „Das Örtliche“ Freundschaft schließen, sollten aber auch nicht vergessen, dass bei der Benutzung Internetgebühren entstehen können. Schön ist auch, dass man seitens des Herstellers die App nicht unnötigerweise mit Werbung zugepflastert hat. Das kennt man aus anderen Fällen und hat schon so manch kostenlosem Geschenk einen faden Beigeschmack beschert.