Driver für iPhone angespielt
Alexander Trust, den 26. November 2009In Paris hatte Gameloft groß aufgetischt. 6 Spiele, von denen einzig der Sci-Fi-Shooter N.O.V.A. erst im nächsten Jahr erscheinen wird, hat man uns Journalisten präsentiert. Ein „Dickes Ding“ war zumindest auch die Vorstellung von Driver. Ein großer Name, der in den 90er Jahren die Autorennspiele auf der Konsole und dem PC ein Stück weit verändert hat. Besonders stolz war man auf die Fahrphysik.
Und besonders stolz ist man bei Gameloft auch, dass man die Portierung des Titels auf das kleine Handheld mit Bravur gemeistert hat. Die Variante, die man uns vorgestellt hatte, fährt sich gut und steht der großen in Nichts nach. Man muss fairerweise sagen, dass die iPhone-Version bspw. im Vergleich zur Variante auf der PlayStation 1 weitaus besser aussehen wird. Und auf dem iPhone 3GS noch mal einen Ticken besser. Die nachfolgenden vier Screenshots zeigen eher nur die Grafikqualität der iPhone 3G-Variante, wie man sie eigentlich gewöhnt ist. Es ist eine Schande, dass wir leider die schönen Reflexionen und Effekte, die die skalierfähige Engine anbietet, nicht im Bild zeigen können.
Auch nicht im Bild zu sehen sind die missionsbasierten Wettereffekte, wohl aber einmal der Wechsel von Tag und Nacht. Auf dem iPhone 3GS wird es sogar Reflexionen der Straßenlaternen auf dem Auto und/oder der nassen Fahrbahn geben.
Wie früher?
Natürlich hat das Spiel beinahe alles gemeinsam mit dem Original, immerhin handelt es sich um eine aufgefrischte Portierung. Aber neben dem Aufhübschen mancher Spielgrafik hat es Gameloft sich nicht nehmen lassen, auch einige Verbesserungen einzufügen. Und ich sage extra nicht Verschlimmbesserungen, da zum Beispiel die Umgebungskarte mit einem einfachen GPS, auf der die aktuelle Wegstrecke blinkend angezeigt wird, eine Bereicherung im Gegensatz zum Vorgänger ist. Dort hat man das HUD was nicht gebrauchen können.
Wer auf den Screenshots genau hinsieht, wird einen erkennen können, auf dem andere Steuerungsbuttons angebracht sind als auf den übrigen. Diese Variante mit 4 Buttons auf der linken Seite gehört zum neuen vereinfachten Schwierigkeitsgrad, den Gameloft extra eingebaut hat, um auch Gelegenheitsspieler anzusprechen. Einige werden sich vielleicht noch an die Einstiegsmission in Form eines Tutorials in einer Garage erinnern. Es gab nicht wenige, die hier oft und immer wieder gefrustet aufgegeben haben, weil diese Aufgabe überproportional schwer war, vor allem für ein Tutorial zum Einstieg. Diese Frustration soll es in Driver für iPhone nicht mehr geben. Ebenfalls neu ist ein simples Checkpointsystem. Manche der Missionen im Spiel waren seinerzeit äußerst umfangreich und wenn man an einer späten Stelle den Wagen geschrottet hatte, dann sah man sich gezwungen, wieder von vorne zu beginnen. Der Wechsel zwischen den Schwierigkeitsgraden wird nicht erlaubt sein. Ich hab die Frage zwar gestellt, konnte mir aber schon denken, dass der Produzent antworten würde, das wäre ja wie „Cheaten“.
Den Originalmodus gibt es natürlich immer noch und das eigene Fahrzeug kann ebenfalls kaputt gehen. Interessant ist, dass das Schadensmodell für das kleine Handheld doch halbwegs umfangreich ausgefallen ist. Denn wenn jemand nur sehr leicht mit der linken Front beispielsweise irgendwo andockt, wird vielleicht auch nur der linke vordere Blinker Schaden nehmen. So zumindest hat man es uns erzählt – denn der arme Producer, der den Effekt an Ort und Stelle reproduzieren wollte, musste sich dem Diktat des Vorführeffekts beugen. Wir durften im Anschluss aber auch selbst ein wenig ins Driver-Auto springen und Nordamerikas Städte unsicher machen.
Facts
Ein paar Eckdaten vielleicht noch. Driver umfasst 4 Maps, die Los Angeles, New York, Miami und San Francisco nachempfinden. Es gibt nicht die Möglichkeit die iPod-Musikbibliothek zu verwenden, stattdessen einige Radiosender und eigens dafür aufgenommene Songs. Gameloft hat sich bewusst gegen die Verwendung der iPod-Anbindung entschieden, um die Atmosphäre im Spiel durch Musik, die in die Zeit passt, zu gewährleisten. 15 unterschiedliche Fahrzeuge mit wechselnder Fahrphysik wird es geben und die Franzosen versprechen ca. 6 bis 7 Stunden Spielspaß. Mein Ersteindruck war mehr als in Ordnung. Wenn ich aber die Wahl hätte, rein vom Spieltyp her, würde mich GT Racing Renn Akademie noch eher reizen, trotz fehlenden Schadensmodells. Aber meine Geheimfavoriten sind nach der Präsentation auf jeden Fall James Cameron’s Avatar und N.O.V.A. Zu letzterem sagt das NDA leider, dass wir nicht vor Anfang Dezember etwas mehr verraten dürfen.