Test: 18 Wheels of Steel – Extreme Trucker
Alexander Trust, den 23. November 2009Extreme Landschaften, besondere Trucks und irgendwie auch viel Action – rondomedia verspricht viel auf der Verpackung zu ihrem jüngsten Trucker-Titel 18 Wheels of Steel – Extreme Trucker. Ob der Mönchengladbacher Publisher das alles einhalten kann, haben wir für euch getestet.
Besondere Ladungen und Strecken
Nachdem am Anfang euer Spielprofil angelegt wurde, startet ihr gleich in der Kälte Alaskas und dürft mit einem Truck verschiedene Aufgaben übernehmen, für die es, je nach Strecke und Ladung, eine gewisse Anzahl an Punkten für ein Konto gibt. Diese sammelt ihr und bekommt einen höheren Trucker-Status und entsprechend schwierigere Ladungen.
Im Test mussten wir anfangs Treibstoff zu Außenposten, verseuchten Sand und Schnee zur Deponie oder Bohrausrüstung zu einer Bohranlage bringen – alles über die berühmte Ice-Road, einer Straße auf dem Eis, wo man bei der kleinsten Unachtsamkeit drohte im Eis einzubrechen. Nebel und Schnee sorgten für weitere Schwierigkeiten.
Trucks mit Überlange und schmale Kurven
Waren genug Punkte in Alaska gesammelt, wurde ein neuer Kontinent freigeschaltet: Nun ging es weiter im australischen Outback, anfangs noch mit kleineren Trucks und Trinkwasser als Ladung, wurden hieraus später Zugmaschinen mit fünf Anhängern oder kostbare Erz- und Diamantentransporte.
Sind in Australien genug Punkte gesammelt, geht die Reise weiter auf die schmalen Pisten in den Anden. Anfangs stellen die engen Kurven mit kleineren Lastwagen weniger Probleme dar, bis ihr auch hier Treibstoff oder Trinkwasser mit größeren Zugmaschinen transportieren könnt.
Schnell werden dann enge Kurven und Straßen, besonders mit Gegenverkehr, zu einer Gefahr, wenn direkt neben der spärlich befestigten Schotterstraße der tiefe Abgrund wartet.
Fehlende Abwechslung und Spannung
In drei verschiedenen Landschaftsteilen spielt ihr also immer nach demselben Spielprinzip, da kommt schnell Langeweile auf, da es im Spiel keine besonderen Abwechslungen gibt. Insbesondere zeigte sich dies am Anfang des Spiels: Ehe wir neue Trucks und Ladungen zur Auswahl bekamen, durften wir mit einem Truck vier Mal dieselbe Tour Treibstoff fahren.
Besondere Vorkommnisse, wie Defekte, gesperrte Straßen oder Blechschäden fanden sich in 18 Wheels of Steel nicht. Aber gerade die hätten in manchen Fällen doch für etwas mehr Spannung und Abwechslung sorgen können. Radarkontrollen suchte man vergebens und Geschwindigkeitsüberschreitungen sind entsprechend an der Tagesordnung und werden nicht geahndet.
Kein Schadensmodell und fehlerhafte KI
Hin und wieder passiert es natürlich, dass man mit einem anderen Auto zusammenstößt oder einen anderen Unfall baut. Dies wird dem Spieler über die Soundkulisse vermittelt und andere Verkehrsteilnehmer bleiben mit Warnblinker stehen, dennoch sieht man weder am eigenen Truck, noch an anderen Autos, ob und wie sie nun Schaden genommen haben. Zwar gibt es für den beschädigten Truck am Ende Punktabzüge, dennoch kann man größtenteils ohne Probleme weiterfahren und muss nur in wenigen Fällen auf Grund eines komplett zerstörten Fahrzeugs aufhören.
Mit Glück kann man sogar den Truck aus dem eingebrochenen Eis manövrieren und die Fahrt fortsetzen als wäre nichts geschehen.
Besser sieht es beim Verhalten der anderen Autos auch nicht aus. Sie benutzen keine Abbieger- oder Beschleunigungsspur und fahren gerne in einen Truck, der gerade auf die Straße einbiegt oder von dieser runter fährt.
Grafisch ohne Leckerbissen
Grafisch kann das Spiel leider ebenfalls nicht überzeugen. Die Texturen wirken teilweise unschön und Bäume, sowie Sträucher wirken eindimensional in der Landschaft platziert. Die Trucks sehen noch am besten aus, wenngleich sie jedoch nicht mit anderen Spieletiteln mithalten können.
Die Landschaften sind zwar als solche erkennbar und können typische Merkmale vorweisen, dennoch wird man das Gefühl, besonders bei längeren Touren nicht los, dass die Entwickler nur einen geringen Fundus an Texturen und Straßenabschnitten zur Auswahl hatten. Auf Dauer sorgt auch das nicht für eine wirkliche Abwechslung.
Fazit
18 Wheels of Steel – Extreme Trucker liefert durchaus besondere Strecken und hier ein paar Herausforderungen. Dennoch bietet das Spiel allgemein wenig Abwechslung. Vielleicht hätten dem Spiel mehr Landschaften gut getan.
Eine höhere Truckerstufe zu erspielen mag vielleicht ein wenig Ansporn darstellen, doch auf Dauer fand ich auch dies langweilig. Möglicherweise wären freispielbare Extras für das Cockpit oder den Truck hier eine willkommene Abwechslung.
So bleibt 18 Wheels of Steel nicht mehr als ein Spiel, das vielleicht für Zwischendurch mal ausreicht, aber bereits nach kurzer Zeit fad wird und sicherlich nur für Fans von Trucks und Trucker-Simulationen interessanten Stoff bietet.