Microsoft: Mobile Apps für Smartphones kein Killerkriterium

rj, den 18. November 2009
Microsoft
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Die Verfügbarkeit von Apps auf Smartphones spiele im Wettbewerb der Handy-Hersteller bald keine große Rolle mehr, so Microsofts Ray Ozzie auf einer MS-Developerkonferenz. Unschwer als ein Seitenhieb auf die App-Begeisterung in Sachen iPhone zu erkennen, ist das Statement an sich durchaus ernstzunehmen – auch wenn es nicht ausgerechnet von Microsoft hätte kommen brauchen.

„Alle Apps, die eine Rolle spielen, werden auf alle Plattformen portiert“, so Ozzie, und er wird im Prinzip so falsch nicht liegen – ob der Schwerpunkt in Zukunft auf Apps oder möglicherweise eher auf (ebenso portablen) In-Browser-Funktionen für den mobilen Einsatz liegen, wird sich zeigen müssen.

Ozzie wegen eines offensichtlichen Apple-Bashings zurückzubashen, liegt nahe – und nach der Zune-Pleite und der Hilflosigkeit Microsofts gegenüber dem App-Angebot fürs iPhone gäbe es auch einige Anlässe. Die Migration vieler Apps auf die unterschiedlichen Smartphone-Plattformen wird tatsächlich leichter als auf dem Rechnersektor sein, mittelfristig wird die plattformspezifische Auswahl nicht die entscheidende Rolle beim Kauf eines Smartphones spielen.

Aktuell ist das App-Angebot aber nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal des iPhone, und wird es (trotz aller Frustrationen auf Entwicklerseite) noch eine Weile bleiben. Ozzies Hoffnung auf eine Aufholjagd bei den anderen Plattformen wird sich zwar erfüllen (wobei die Gaming-Plattform iPhone hier noch länger die Nase vor der Konkurrenz behalten dürfte). Aber dann werden die Killerkriterien wohl Bedienkonzept, Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität sein. Dass Microsoft ausgerechnet auf diesen Gebieten hofft, sich gegen Apple durchzusetzen, ist zumindest eine spannende Ansage.


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