Test: World of WarCraft Aschenbringer

Alexander Trust, den 14. Juli 2009
World of WarCraft: Aschenbringer
World of WarCraft: Aschenbringer – Cover

Wrath of the Lich King ist eine erfolgreiche Erweiterung des weltweit führenden Onlinerollenspiels World of Warcraft. Basierend auf den Geschehnissen dieses Addons, gibt es eine Comicserie: World of Warcraft: Aschenbringer (im original Ashbringer).

Panini Comics hat nun erstmals einen Sammelband herausgegeben, in dem wir 4 einzelne Comichefte wiederfinden. In gewohnt guter Qualität was Druck und Bindung angeht, nimmt man das Paperback gerne zur Hand. Darüber hinaus finden sich am Ende des Comics noch 4 weitere Cover, die wohl auf Variant-Ausgaben zu sehen gewesen sind.

Über die 4 Comichefte hinweg wird eine runde Geschichte erzählt, mit interessanten Spannungsbögen. Die Begriffe Stolz, Ehre und Familie aber auch Liebe oder Loyalität rücken immer wieder in den Mittelpunkt. Freunde und Angehörige fallen einer Seuche zum Opfer, die sich in der Welt von Wacraft ausbreitet. Doch sie fallen auch dem eigenen Hochmut zum Opfer oder werden verraten. Der Sammelband bietet in meinen Augen von der ersten bis zur letzten Seite genügend Stoff, um den Leser bei der Stange zu halten. Als ich den Band weglegte, hätte ich schon wieder das nachfolgende Comic in die Hand nehmen wollen.

Alexandrios Mograine ist lange Zeit der Protagonist in diesen packenden Kämpfen gegen “die Geissel”, eine Seuche, die vom Lich-König ausgesandt wurde. Ähnlich wie Vampiren oder Zombies werden Personen, die den Untoten zum Opfer fallen, selbst zur Plage zugehörig. – Seine Frau hat Mograine bereits verloren, seine beiden Söhne sind alles, was ihm noch geblieben ist, und der Glaube an das “Licht”. So ficht er seinen Kampf im Glauben an die Gerechtigkeit und für den Orden der Silbernen Hand. Dieser ist jedoch angeschlagen, viel zu lange schon schwelen unterschiedliche Meinungen in dem Orden. Es kommt, wie es kommen musste. Befördert durch die Geschehnisse wird ein Keil zwischen die Teilnehmer getrieben. Und auch Mograines Söhne Darion und Renault sind sich nicht mehr eins. Ein jeder tritt einer anderen Gemeinschaft bei. Darion der Argentumdämmerung, einem Verbund, der für Gleichheit einsteht und selbst Orcs, Zwerge und andere Kreaturen aufnimmt.

Renault hingegen schließt sich der Fraktion des Scharlachroten Kreuzzugs an. Wer am Ende zuletzt lacht, und ob es überhaupt etwas zu lachen gibt, das möchte ich nicht verraten. Gerade in der vorliegenden Form des Sammelbandes schafft dieses Comic es jedoch die Intensität eines Romans zu kreieren. Der Sammelband hätte nicht länger und nicht kürzer sein dürfen. Er beinhaltet 4 Einzelhefte, die im Zeitraum von November 2008 bis Februar 2009 ursprünglich erschienen.

Fazit

Was hin und wieder auffällt, vor allem an einer Stelle – die Lokalisierung ins Deutsche ist nicht immer gelungen. Am augenfälligsten wird dies, wenn der Name einer Beteiligten mal “Weisssträhne” und ein andermal “Weissmähne” übersetzt wurde. Manche Wendung liest sich dazu dann auch etwas holprig. Das ist ehrlich gesagt ein wenig schade, dafür, dass man immerhin 14,95 Euro bezahlen muss. Ansonsten ist vor allem der Einstieg für Neueinsteiger ein wenig fordernd. Es fallen einige Namen, die man ohne Hintergrundwissen nicht mit Inhalt füllen könnte. Zum Glück wird über den gesamten Band hinweg hinter vielen Fragezeichen ein Licht aufgehen. Was allerdings verschwimmt ist die Grenze zwischen Mensch und Material. Dies geschieht bewusst, weil zunächst das neu geschmiedete Schwert einen Helden aufsteigen lässt, der erst zur Legende wird, indem er mit dem Schwert Eins wird.


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Testergebnis

URS: 7 von 10
7

Positives

  • viel Atmosphäre
  • gut gezeichnet

Negatives

  • Nicht konsistent lokalisiert
  • Eher für Kenner