App-Store-Ablehnung: EFF-App nicht von Apple zugelassen

rj, den 2. Juni 2009
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Immer wieder werden Apps aus mehr oder weniger guten Gründen nicht für den App Store zugelassen, und selten steht Apple dabei gut da. Ein noch schlechterer Beigeschmack entsteht, wenn Apple eine App mit der Begründung ablehnt, dass ein Link in der App auf ein YouTube-Video mit dem berühmten F-Wort führt und die App ein Reader für die Webseite der EFF ist. Die EFF wiederum ist die Bürgerrechtsorganisation, die (unter anderem) die Legalisierung des iPhone-Jailbreak fordert.

Zusammengenommen ergibt sich also eine Sperrung für eine App, die in der Hauptsache die Inhalte einer Organisation aufs iPhone bringt, die gegen Apples restriktive Lizenzpolitik eintritt. Die Begründung ist mehr als mager angesichts der Tatsache, dass auf dem iPhone vollkommen problemlos beliebig viele Youtube-Videos und Webseiten mit Apple-Bordmitteln abgerufen werden können, die auch noch jenseits eines herzhaften „Fuck!“ einiges an „Obszönität“ bieten. Die Sperre des EFF-Readers erfolgte laut EFF aufgrund eines einzigen eingebetteten YouTube-Videos – einem „Der Untergang“-Remix, in dem Hitler angesichts der zahlreichen „Der Untergang“-Filmkopien Antipirateriemaßnahmen fordert – untermalt mit dem beanstandeten Begriff.

Machen kann das Apple trotzdem – was in den App Store kommt und was nicht, ist Ermessenssache des Unternehmens, und jeder Entwickler kann die Richtlinien einsehen. Wenn die Richtlinien jedoch absurd wirken angesichts der Möglichkeiten, die Apples YouTube-App oder der Safari-Browser bieten, ist es schwer vermittelbar, wenn unter Berufung auf ein F-Wort die App einer Bürgerrechtsorganisation abgelehnt wird, die obendrein neben der allgemeinen Verteidigung digitaler Bürgerrechte eben auch Apple mehr als einmal kritisch thematisierte.


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