iTunes-Plus-Alben: Vorsicht bei Komplett-Updates

rj, den 28. April 2009
iTunes Plus
iTunes Plus, Screenshot

So schön die Abkehr vom Kopierschutz ist: ein wenig Vorsicht beim Umstieg auf iTunes Plus ist nach wie vor angesagt. Apple scheint nicht zwischen „alten“ kopierschutzbehafteten Files und „frühen“ iTunes-Plus-Angeboten mit 192kBit-Bitrate zu unterscheiden. So kann es offenbar passieren, dass man im iTunes-Store ein drei Euro teures „Update“ auf iTunes plus angeboten bekommt – für ein iTunes-Plus-Album.

Der eigentliche Mehrwert von iTunes Plus liegt im fehlenden Kopierschutz – und den besitzt man bereits mit den „älteren“ iTunes-Plus-Angeboten. Nichtsdestoweniger konnten wir das Angebot zum iTunes-Plus-Upgrade für iTunes Plus-Alben beobachten. Der Mehrwert ist fraglich, da der einzige Unterschied der teureren Updatevariante im Encoding liegt: 256 statt 192 Bit/sec. Es wird Audiophile geben, die von sich behaupten, 192kBit- von 256kBit-mp3s unterscheiden zu können, der Normalhörer wird in diesem Qualitätsbereich keine Klangunterschiede erkennen bzw. in der Regel keine drei Euro für diese Unterschiede ausgeben wollen, sollten sie denn hörbar sein.

Was bei einzelnen Updates auffällt, geht möglicherweise unter, wenn man sich denn doch zum Komplett-Update einer iTunes-Sammlung entschließt. Dann sollte man gegebenenfalls erwägen, nochmal die Musikbibliothek dahingehend durchzusehen, was schon als iTunes-Plus-File gekauft wurde, bevor man alle vorgeschlagenen Updates unbesehen übernimmt.

Richtig ärgerlich beim beobachteten Vorfall: der Hinweis erfolgt mit dem Standard-Text zum iTunesPlus-Update. „Aktualisieren Sie auf Musik ohne DRM und mit Audio der höchsten Qualität“ suggeriert eben, dass man momentan Tracks mit DRM per kostenpflichtigem Update kopierbar macht. Auch die empfohlene FAQ weist nicht darauf hin, dass man in Einzelfällen bereits DRM-freie Musik nochmals befreit, und über die etwas seltsam formulierte Anpreisung der „doppelt so schnellen“ Datenrate wird man selbst dann leicht den Kopf schütteln können, wenn man das gemeinte Upgrade von 128kBit-AAC auf 256kBit-AAC assoziiert und nicht die Falschaussage, die in Kombination mit vorher erworbenen 192kBit-Files entsteht.

Dafür spricht allenfalls die „einfache“ Lösung – Einheitspreis, und anschließend Einheitsformat. Nachvollzogen wurde das Phänomen beim abgebildeten „The Great Annihilator“ der Swans sowie dem KMFDM-Album Tohuvabohu. Weitere Hinweise auf ähnliche Updateangebote werden gerne entgegengenommen.


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