Test: TankPro
tl, den 26. Dezember 2008In Zeiten der Finanzkrise schaut man schon genauer auf seine Ausgaben. Die Kraftstoffkosten für das private Fahrzeug stellen oft einen erheblichen Anteil der Ausgaben dar. Gerade Pendler achten penibel auf verbrauchsarme Fahrweise und versuchen Sprit zu sparen. TankPro kann zwar kein Benzin sparen aber bietet einen umfassenden Überblick über den Kraftstoffverbrauch des PKW. Mit Tankbuch gibt es im App Store von osXwerk ein kostenloses Programm, dass die Stammdaten und Tankfüllungen mehrerer Fahrzeuge erfassen kann. Die kostenpflichtige Variante TankPro ist vom Funktionsumfang noch umfangreicher und bietet eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten sowie Statistikfunktionen.
Einrichtung
Es gibt zwei Möglichkeiten die Daten seines Fahrzeuges im Programm einzugeben. Unter dem Menüpunkt Fahrzeuge lassen sich Name, Modell und Treibstoff schnell für ein oder mehrere PKW erfassen. Hierbei lassen sich die verschiedenen Kraftstoffarten völlig individuell konfigurieren. Vom Autogas über Strom bis hin zum Wasserstoff ist alles möglich. Wichtig ist den korrekten Tankinhalt anzugeben, da TankPro diese Information zur Berechnung des Verbrauches nutzt. Wer wie wir, bislang die kostenlose Variante nutzte, kann über den Menüpunkt Extra -> Datensicherung die zuvor auf Google Docs gespeicherten Daten über WLAN wieder zurücksichern. Doch dazu später mehr. Hat man die Grunddaten eingegeben, ist man für den nächsten Besuch an der Tankstelle gerüstet.
Tanken
Die Eingabe in TankPro ist schnell und unproblematisch. Nachdem ich an der Tankstelle bezahlt habe, verweile ich noch einige Minuten vor der Zapfsäule und zücke mein iPhone. Im Dialog Tankfüllung ist das aktuelle Datum und die Treibstoffart bereits voreingestellt. Der Kilometerstand vom Tachometer wird über ein Scrollmenü eingeben. Alle anderen Daten wie Literpreis und Tankmenge steht auf dem Kassenbon und ich muss nur noch abschreiben. Jetzt per Schieberegler kennzeichnen ob ich voll- oder nachgetankt habe – fertig. Alles eine Sache von wenigen Sekunden.
Kosten
In der Pro-Version ist es zudem möglich zusätzliche Ausgaben, die das Fahrzeug betreffen zu erfassen. Je genauer man diese Kosten erfasst, desto exakter kann das Programm die tatsächlichen Kosten je Kilometer berechnen. Hier ist die Eingabe eben so einfach und intuitiv wie schon im Menü Tanken. Unter Kosten wählt man das Fahrzeug aus, für das man Ausgaben erfassen möchte. Das Datum ist bereits voreingestellt, lässt sich aber selbstverständlich verändern. Im Menü wird der Kilometerstand, der Betrag und der Zweck abgefragt. Auf Wunsch kann man eine Bemerkung eingeben. Schnell und einfach kann man hier z. B. die nächste Werkstattrechnung, KFZ-Steuer, Versicherungen und viele andere mehr erfassen. Die Daten fließen dann in die Gesamtstatistik ein und beeinflussen damit die Kilometerkosten.
Statistik
Das Herzstück der Applikation ist die Statistikfunktion. Hier lassen sich zahlreiche Daten zum Fahrzeug und dessen Verbrauch einsehen. Das Programm stellt im gesamten Zeitraum den Spritverbrauch grafisch dar. So kann man sehen wie der persönliche Fahrstil den Kraftstoffverbrauch nach oben oder nach unten beeinflusst und zukünftig sein Fahrverhalten optimieren um Benzin zu sparen. Weiterhin zeigt das Programm die Preisentwicklung des Treibstoffes als Diagramm an. Eine Gesamtübersicht gibt es auch. Tabellarisch listet die Applikation, die gesamt gefahrene Strecke und Tankkosten, sowie die Kosten je Kilometer auf. Auch eine Jahresübersicht wird dargestellt. Gibt man alle Tankquittungen und sonstigen Ausgaben akribisch in TankPro ein, gewinnt man einen umfassenden Überblick und das Programm rechnet die Kilometerkosten genau hoch. So weiss man, was der gefahrene Kilometer tatsächlich kostet.
Extra
Im Menü Extra kann man die Maßeinheiten individuell anpassen. TankPro unterstützt auch den speziellen britischen Modus: Tanken in Litern, Verbrauch in MPG (natürlich Imperial Gallons). Weiterhin ist aus diesem Menü heraus eine Datensicherung und Wiederherstellung möglich. Hierzu wird eine Textdatei online auf Google Docs geladen und ggf. wieder abgerufen.
Der Datenimport ist auf der Seite des Herstellers detailliert beschrieben und funktioniert fehlerfrei. Benutzer des kostenlosen Programms Tankbuch, die bereits Ihre Daten so gesichert haben, können diese in TankPro importieren. Voraussetzung ist ein kostenloses Google-Konto. Wichtig: Oben rechts die jeweilige Applikation (Tankbuch/TankPro) auswählen.
Fazit
TankPro bietet einen Vielzahl von Funktionen. So erfasst es nicht nur die Tankkosten sondern auch Ausgaben wie Steuer, TÜV und ASU, Versicherungen oder Reparaturkosten. Alle Daten werden in Statistiken zusammengefasst und helfen so den persönlichen Fahrstil zu optimieren um Kraftstoff (und damit Geld) zu sparen. Die intuitive Bedienung hat uns ebenso gefallen, wie die Möglichkeit einer Datensicherung. Der Umstieg von Tankbuch zu TankPro lohnt sich aufgrund des höheren Funktionsumfang allemal. Aber auch einige Verbesserungsvorschläge hätten wir. Die Datensicherung ist zwar toll, aber wir würden uns ein Backend für den Mac oder PC wünschen um die Daten am heimischen Computer anzusehen und zu bearbeiten. Eine Umkreissuche nach der günstigsten Tankstelle und die Auflistung der Kraftstoffpreise wäre die ultimative Killerfunktion für TankPro. Hier würden wir uns die Funktionalität des Tankportals clever-tanken.de wünschen. Letzter kleiner Wunsch für das switchen zwischen den Berichten der Statistik: Wischen statt tippen! Liebe Programmierer, es ist ein iPhone. Nutz das Potential der innovativen Bedienungsmöglichkeit! An TankPro ist sonst nichts auszusetzen, alles funktioniert ohne Probleme und verdient daher volle Punktzahl. Klare Kaufempfehlung der Redaktion!