Kolumne: Wolken und ein azurblauer Himmel
ac, den 1. November 2008Ein neuer Monat bricht an und Halloween erfreute sich gestern auch in Deutschland wieder einer steigenden Popularität. Obwohl es hierzulande gar keine Tradition hat und eher durch PR von Süßigkeitenherstellern gepusht wird. Egal! Viel wichtiger: Die besinnliche Zeit rückt immer näher. Ja, die Rede ist von der Macworld 2009 in San Francisco, der unbestrittenen Tradition unter allen Apple-Anhängern…
Doch zuvor eine Geschichte von einem Werbekrieg. Mit einem Etat von 300 Millionen Dollar. Okay, es könnte auch eher als eine kleine Zankerei durchgehen. „Was Apple kann, können wir auch“ dachten sich die Werbemacher bei Microsoft und produzierten einen neuen „I’m a PC“-Spot. In meinen Augen ist der Schuss nach Hinten gegangen. Das Ganze mutet an wie eine Parodie aus YouTube. Irgendwie müssen die 300 Millionen Werbebudget sinnvoll ausgegeben werden. Aber dafür? Wahrscheinlich hat sich Jerry Seinfeld längst den Großteil des Geldes eingeheimst und für mehr reichte es nicht.
Was lernen wir daraus? Nicht nur bei Börsenspekulationen werden Geldwerte verbrannt und aus dem Fenster geschmissen, auch bei der Microsoft-PR scheint dies der Fall zu sein. Hat vielleicht Steve Ballmer diesen Spot eigenhändig mit seiner privaten HD-Cam und Movie Maker gedreht? Man weiß es nicht. Auf jeden Fall ist die Werbung von Microsoft wie eine Wolke verpufft.
Apropos Wolke: Diese Woche wurde bekannt, dass „Windows Cloud“ nun „Windows Azure“ heißen wird, was frei übersetzt „aus Dampf wird wolkenloser Himmel“ bedeutet. Ausgerechnet dieser Name wurde gewählt, wo doch jedes Kind weiß, dass ein azurblauer Himmel, ein wolkenloser Himmel ist. Also nichts mit Wolken (Clouds) zu tun hat?! Naja, man muss ja nicht alles verstehen… Zu diesem Thema kann ich das Buch von Rick Chapman „In Search of Stupidity“ wärmstens empfehlen.
Zum Schluss stellt sich die Frage, läutet dieser hektische Aktionismus das Ende von Microsoft ein? Ich glaube es nicht, aber die Auswirkungen von Apple spürt der Softwaregigant schon deutlich. Spätestens wenn man die Windows 7 Screenshots sieht. Da kommt einem alles irgendwie bereits bekannt vor… Uns wie ist die Lage bei Apple? Das Schiff von Steve Jobs soll, gegen die Wellen des von der Wirtschaft verursachten Sturms, mit einem dicken Polster an Geldrücklagen und guten Produkten gerüstet sein. Also Steve was kommt als Nächstes? Ich vermute iMacs und Mac minis und zur Macworld in San Francisco 2009 wünschen wir uns endlich wieder einen echten „One more thing“-Kracher!