Microsoft vs. Mac im Unternehmen: Gründe für Vista dringend gesucht
rj, den 21. Oktober 2008Lange hatte sich Microsoft insbesondere gegen Linux zu positionieren versucht, wollte man die eigene Überlegenheit im Businessbereich demonstrieren. Die Bedrohung für das Quasimonopol aus Redmond scheint inzwischen jedoch auch durch Apples Plattform gewachsen zu sein. Texter aus dem Unternehmensbereich werden gesucht für die durchaus herausfordernde Aufgabe, die Überlegenheit von Vista im Businessbereich darzulegen.
Gefragt wurde unter anderem David Morgenstern, Blogger bei ZDnet. Geboten seien 75 Seiten Infomaterial zum Thema „Apple in Unternehmen“, basierend darauf soll Textmaterial entstehen, in dem Vor- und Nachteile Apples im Vergleich zur Microsoft-Vista-Plattform im Unternehmenseinsatz dargestellt werden. In wessen Sinn der Vergleich ausfallen soll, ist leicht zu erraten: Das anfragende Werbeunternehmen Studio B. kooperiert mit Microsoft und dem hauseigenen „Microsoft Press“-Verlag.
Die Töne Microsofts Richtung Cupertino waren schon in der Vergangenheit ein wenig lauter geworden, inzwischen ist der gewachsene Marktanteil Apples offenbar nicht mehr von der Hand zu weisen. Morgenstern vermutet eine treibende Kraft hinter dem Apple-Trend bei den Führungskräften: Insbesondere dort sei vermehrt zum Mac gewechselt worden, und mit Rechnern der Führungskräfte hat meist das IT-Department auch recht schnell zu tun.
Zur traditionell hervorragenden Interoperabilität von Mac-Rechnern und -Applikationen hat sich mit dem iPhone ein weiteres Gerät gesellt, das Unternehmenskommunikation vereinfacht einpasst und mit vorhandenen (Apple-)Infrastrukturen hervorragend zusammenarbeiten kann. Bleibt der höhere Preis. Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Microsoft jahrelang den Faktor Anschaffungskosten in der TCO heruntergespielt hat, um sich gegen kostenlose Open-Source-Lösungen zu positionieren.
Insofern: Sollte die Marketingkampagne Microsofts gegen Apple im Businessbereich an Fahrt aufnehmen, kann man sich mit Sicherheit auf eine ganze Reihe hübscher Selbstwidersprüche aus Redmond freuen. Man kann gespannt sein.