Vorschau auf Gothic 3: Götterdämmerung, das standalone Add-on
Stefan Keller, den 20. August 2008Zwei Jahre ist es her, da Gothic 3 erschienen ist. Im Herbst soll das Add-On Götterdämmerung die Rollenspielgemeinde wieder beglücken. Was die Spieler erwartet, haben wir uns vorab auf der Games Convention 2008 angesehen.
Aufbruchstimmung in Myartana
Es sind nicht nur zwei Jahre seit dem Hauptspiel ins Land gegangen, auch das Add-On setzt zwei Jahre nach dem Ende der Story von Gothic 3 an. Das bedeutet für das Spiel, dass Myartana nicht mehr ganz in Schutt und Asche liegt, sondern im Aufbau begriffen ist. Die Bewohner sind in Aufbruchstimmung und haben bereits begonnen, ihre Städte wieder herzurichten.
Das hat zur Folge, dass die neue Spielwelt zum Teil schöner, zum Teil aber noch im Aufbau befindlich ist, wohlgemerkt von den Spielfiguren und nicht den Entwicklern. Allgemein ist die Stimmung unter den Menschen wieder etwas besser geworden. Der namenlose Held weiß davon jedoch nichts, er hat die meiste Zeit nach dem Krieg verpasst.
Der Spielergemeinde gelauscht
Neben den lang anhaltenden Stabilitätsproblemen von Gothic 3 wurden außerdem die Quests verbessert. Diesmal hatte man der Spielergemeinde ganz genau zugehört, so wurde uns versichert. Es hat harsche Kritik an den Quests des Spiels gegeben, sie seien zu primitiv, nicht fordernd und würden mit der Zeit langweilig.
Immer eine Lösung
Die Handlung wartet mit aufregenderen Rätseln auf, die zum Teil komplex sind, jedoch nie unfair. Für viele Probleme gibt es mehrere Lösungen, im Allgemeinen einen „guten“ und einen „gemeinen“ Weg. Der Spieler darf sich aussuchen, ob er nett oder böse ist – das hat erfreulicherweise jedoch keine Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte.
Zumindest das Weiterkommen ist in jedem Fall gesichert. Jedoch kann es möglich sein, dass der „böse“ Weg etwas mehr zum Nachdenken anregt, denn wer Schaden anrichtet, muss auch dafür Siorge tragen, wenigstens die Betroffenen hernach wieder zufrieden zu stellen.
Stabilität und Grafik verbessert
Gothic 3 litt unter massiven technischen Problemen, hatte mit Abstürzen und Rucklern zu kämpfen, die letztlich auch mithilfe der Community einigermaßen in den Griff bekommen wurden. Viele der in Zusammenarbeit mit der Fan-Gemeinde entstandenen Erkenntnisse sind in die (technische) Entwicklung des Add-Ons eingeflossen, sodass derartige Probleme (hoffentlich) nicht wieder zu erwarten sind.
Zudem wurde die Grafik aufgewertet, zum Beispiel kommen Shader zum Einsatz. Damit ist über offenen Flammen beispielsweise ein Hitzeflimmern erkennbar, das beim Zusehen durchaus Laune macht.
Spielzeit verlängert
Zur Spielzeit wurden ebenfalls Worte verloren. Vor allem wurde insistiert, dass ein Rollenspiel nur schlecht in „Spielstunden“ angegeben werden kann – wer weiß, wo er hin muss und wie ein Quest gelöst wird, ist freilich schneller fertig als jemand, der viel Zeit mit dem Erkunden der Stadt verbringen muss.
Dennoch wird ein Wert angegeben, wie lang das Durchspielen in etwa dauert, jedoch nur als Vergleichswert zu Gothic 3, weil hier diese Zeitangabe bereits ähnlich gewertet werden muss. Während Gothic 3 eine Spielzeit von zirka 18 Stunden aufweist, soll das Standalone-Add-On eine Zeitspanne von 20-25 Stunden überbrücken. Jedoch halten die Referenten nichts von derartigen Angaben, denn ein Rollenspiel sollte „erlebt“ werden, daher weichen diese Angaben normalerweise stark (nach oben) ab.
Wartezeit auf Nachfolger verkürzen helfen
Das Spiel soll, so der abschließende Kommentar, die Wartezeit auf Gothic 4 überbrücken helfen. Zum direkten Nachfolger von Gothic 3 wurde allerdings leider weder etwas gesagt, noch ein etwaiger Vorschau-Trailer gezeigt. Stattdessen war man sich nicht zu schade, um auf ein kommendes Point-and-Click-Adventure (Hardy Boys: The Hidden Theft) hinzuweisen, das eine ganz andere Zielgruppe bedient.