Test: Photographerbook
Redaktion Macnotes, den 19. März 2007Wir haben den Service von Photographerbook getestet und nehmen sowohl die Software für Mac unter die Lupe als auch ein fertiges Fotobuch, das anhand unserer eingesendeten Bilder entstand.
Im Zeitalter digitaler Fotografie wünscht man sich manchmal, seine Fotos „begreifen“ und in echten Alben archivieren zu können. Einen Entwicklungsservice für digitale Bilder bietet mittlerweile auch der Fotoladen um die Ecke. Doch wenn man die Fotos schon digital vorliegen hat, liegt es nahe, gleich das ganze Album drucken zu lassen. Das allerdings ist in der Regel mit mehreren Hürden verbunden: Zum einen sind Kleinauflagen nicht gerade günstig, zum anderen fehlen meist die nötigen Layout-Kenntnisse.
Eine einfache Möglichkeit, Fotobücher direkt am Mac zu gestalten und über das Internet zu bestellen, bietet seit jeher Apples iPhoto. Über die Ergebnisse lässt sich streiten, Profis werden aber wohl weder mit der Qualität des Drucks, noch mit den Beschränkungen der vorgefertigten Vorlagen zufrieden sein. In direkter Konkurrenz dazu tritt seit kurzem ein neuer Service namens Photographerbook.
Software
Photographerbook bietet eine eigene Software zum Gestalten und Bestellen der Fotobücher. Erstaunlicherweise läuft die Software nur auf dem Mac (ab OS X 10.4), so dass PC-Nutzer außen vor bleiben. Download und Installation des gut 10 Megabyte großen Programms sind ein Kinderspiel, ebenso das Erstellen eines neuen Projektes über die Abfragemaske. Darin gibt man die grundlegenden Parameter wie Seitenzahl, Bindung und Format ein und die Software erstellt anschließend passgenaue Vorlage-Dateien. Erfreulicherweise lässt sich die Seitenzahl später noch ändern, genauso wie sich einzelne Seiten innerhalb des Buches verschieben lassen.
Einmal aufgesetzt, verlangt das neue Fotobuch aber einiges an Eigeninitiative. Die Software erstellt lediglich die Vorlagen im PSD-Format, Layout und Inhalt müssen eigenhändig eingefügt werden. Um ein halbwegs professionelles Bildbearbeitungsprogramm und entsprechendes Know-how kommt man also nicht herum. Leider gibt es keine mitgelieferten Layout-Vorlagen. Während der Profi genau dies als großen Pluspunkt von Photographerbook empfinden mag – schließlich lässt sich so jeder Quadratmillimeter im Buch nach den eigenen Vorstellungen gestalten -, wird der ambitionierte Laie sich wohl ein bisschen mehr Unterstützung bzw. Automatisierung wünschen. Nicht zuletzt erfordert der erhöhte Layout-Aufwand im Vergleich zur iPhoto-Lösung eine entsprechende Zeitinvestition.
Bestellvorgang
Ein Klick auf den Bestell-Button führt anschließend zu einem übersichtlichen Formular, auf dem man Zahlungsart (Vorauskasse, Nachname, Lastschrift oder Kreditkarte) und Lieferanschrift angibt. Die Software erstellt dann eine Bestelldatei, die man entweder auf CD brennt und an den Anbieter schickt, oder über eine möglichst schnelle Internetverbindung hochlädt. Ein 32-seitiges Buch wiegt deutlich über 100 Megabyte, etwas Geduld ist beim Upload also gefragt. Nach Eingang der Datei, bei Druckbeginn und sobald das Buch zum Versand fertig ist, wird der Besteller per E-Mail informiert.
Preislich ist Photographerbook mit Apples Service vergleichbar. Zwar kommen die Apple-Produkte im Grundpreis in der Regel etwas günstiger, haben dafür aber weniger Seiten. Unser Exemplar schlug mit 32,90 Euro zu Buche, Fotobücher mit Ringbindung sind ab 14,90 Euro zu haben.
In unserem Test dauerte es 10 Tage vom Hochladen der Druckdatei bis zur Versandmeldung. Wir wählten die Hardcover-Bindung, bei Ringbindung soll es laut Anbieter deutlich schneller gehen. Das Buch kam am nächsten Tag gut verpackt per DHL Express Päckchen bei uns an.
Verarbeitung und Materialien sind erstklassig: Der Einband besteht aus stabilem Karton und einem glänzenden Umschlag; im Inneren ist das Buch mit ungestrichenem Papier gefüttert, die Druckblätter haben eine seidenmatte Oberfläche. Hier wäre allerdings eine etwas stärkere Grammatur wünschenswert.
Farbtreue und Druckqualität sind für einen Digitaldruck ohne Frage sehr gut; ein „dem Offsetdruck entsprechendes Druckergebnis“, wie es der Hersteller auf der Website verspricht, konnten wir in unserem Test jedoch zumindest beim Schriftdruck nicht feststellen. Dieser dürfte bei Fotobüchern aber ohnehin eine untergeordnete Rolle spielen, und beim Fotodruck zeigte unser Testexemplar erfreulicherweise keinerlei Schwächen.
Fazit
Wer Grundkenntnisse in der Bildbearbeitung und etwas Zeit mitbringt, für den dürfte Photographerbook eine echte Alternative zu Apples Fotobuch-Service sein. Anfänger oder Laien sollten deshalb Abstand von dem Produkt nehmen. In Punkto Gestaltungsmöglichkeiten ist Photographerbook der Konkurrenz jedoch um Längen voraus. Qualitativ kann der Service ebenfalls überzeugen, Abstriche gibt es nur beim Schriftdruck und bei der Stärke der Druckbögen.