Bevor wieder ein Hype an uns vorüber geht

Alexander Trust, den 15. Februar 2007
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Drei Wochen lang auf Platz 1 in den französischen Charts. Ein Recyclingprodukt aus dem Ralph-Siegel-Eurovision-Songcontest-Regal aus dem Jahre 1980 erzielte einen Achtungserfolg. In meinem Geburtsjahr wurde das französische Original von den Teilnehmern aus Luxembourg gesungen.

In 2006 wurde der Song neu aufgenommen und zusammen mit einem computeranimierten Video auf Fanfang geschickt. Es gibt Menschen, die sich um das Leben von Arktistieren sorgen, und dann gibt es welche, die uns mit den digitalen Abbildern solcher Knuddel-Wuddel-Entitäten ködern wollen. Dass Ralph Siegel ein Netz gespannt hat, das quer durch’s Musikbusiness reicht, war mir bekannt.

Bevor wir den Hype verpassen, bilden wir uns doch lieber selbst ein Urteil. Zum Vergleich, das Original (in Französisch) aus 1980 beim Eurovision Songcontest, der damals noch Grandprix d’Eurovision de la chanson hieß.

Also, die Choreographie ist der Hit. Die Damen schauen ein wenig wie Retorten der beiden Abba-Heldinnen aus. Wen wundert’s, konnte man mitm Abkupfern immer schon Kommerz-Achtungserfolge erzielen. Aus manchen wurden am Ende sogar One-Hit-Wonder. Den 9ten Platz erzielte Siegel damit beim Contest. Mir gefielen Guildo Horn und Stefan Raab eindeutig besser.

Nun die frische, freche, französische Variante der animierten Fassung aus 2006 – drei Wochen Platz 1.

Ach ja, und nicht zu vergessen, die eingedeutsche Retorte. Die Animation ist selbstredend identisch. Man hätte vielleicht in Deutschland den Song auch auf Französisch in die Charts bringen sollen. Bei Alizee hat das geklappt und auch bei der kleinen Ilona in 2005 mit Un monde parfait. Die deutschen Charts sind doch auch voll von englischsprachiger Musik. Gerade in der Zielgruppe derer, die sich am Konsumrausch beteiligen, dürften die wenigsten wirklich verstehen, was sie sich da anhören.

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Pigloo verunglimpft in Frankreich übrigens auch YMCA und den Ententanz. Ach ja, diesen Rocksong haben sie außerdem schon geklont pigloot. Es soll keiner sagen, die Blogosphäre hätte nicht die Wahl gehabt.

Ich hab ja Hochachtung vor den Animationen, ich steh ja heimlich auf son Zeug. Meine Leiche im Keller hat ne ganze Grabbelkiste voll mit Zeichentrick und Animations-Filmen auf DVD. Aber es soll jetzt niemand auf die Idee kommen, für’s Toggo-Kinderfernsehen die Songs auch noch einzudeutschen, wie sie’s schon seit Ewigkeiten mit den Schlümpfe Dance-Tracks aus den Niederlanden praktizieren. Vorsicht, hier spricht kein Insider. löl Ich schmeiß mich weg. Wo bitte geht’s hier zum Strand?!

Update vom 29. Juli 2020

: In diesem Beitrag waren ursprünglich einige Videos mehr integriert und ebenso viele weitere verlinkt mit Songverweisen. Leider sind diese aus urheberrechtlichen Gründen heute alle von YouTube verschwunden.


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