Pension zu niedrig: Welteke klagt gegen Landtag und Bundesbank
Alexander Trust, den 13. November 2006Pension von Welteke.
Eines muss man der BILD Zeitung lassen, sie ist nicht verlegen, wenn es darum geht, Sozialschmarotzer öffentlich an den Pranger zu stellen. So auch im Fall von Ernst Welteke. Der ehemalige Chef der Bundesbank klagt in zwei verschiedenen Verfahren auf eine höhere Pension.
Hessischer SPDler klagt
Ernst Welteke war 21 Jahre lang Landtagsabgeordneter der hessischen SPD. In dieser Zeit stimmte er einem Gesetz zu, das zugunsten der „hessischen“ Steuerzahler und zur Entlastung der „hessischen“ Landeskassen beitrug. Gesetze überformen Fälle wie die von Welteke.
Nach seiner Zeit als Landtagsabgeordneter wurde Welteke Chef der Bundesbank. Sein Jahresverdienst dort: 300 000 Euro. Eine Pension in Höhe von 8 000 Euro ist die Folge. Welteke ist das offensichtlich zu wenig. Welteke selbst stimmte für ein Gesetz. Das sieht beim Wechsel eines Staatsdieners (in verbeamteter Position) die Zahlung derjenigen Pension vor, die die höhere sei. Ursprünglich zahlte man Beamten beide Pensionen aus. Welteke fordert nun insgesamt 24 000 Euro an Pension, richtet seine Klagen an die Bundesbank und an den hessischen Landtag.
Himmelweiter Unterschied: Pension vs. Rente
Wenn jemand das Wort Pensionär hört, soll er sich tunlichst taube Ohren anschaffen für das Gejammer von solchen Leuten. Denn: Pensionäre sind reiche Rentner, respektive: Rentner sind Pensionäre zweiter Klasse. Ehemaligen Staatsdienern wird ihre zuweilen bloße Schreibtischtätigkeit sehr gut vergütet. Da bereits Wohlstand als Indikator für eine höhere Lebenserwartung ausgemacht wurde, ergibt sich in der Folge ein perfider Kreislauf. Pensionäre können prima für ihre Gesundheit vorsorgen, sind zudem privatversichert und in diesem Kontext eine Klasse besser behandelt.
Herr Welteke, tun Sie uns bitte den Gefallen und geben Ruhe. Hoffentlich wird das Gericht Ihren Forderungen nicht nachkommen.