Apple ließ Stände schließen, iPhone-Killerapplikation: Cebit-Nachlese
rj, den 8. März 2010Selber war Apple nicht vor Ort, aber indirekt nahm man durchaus Einfluss auf das Geschehen: wie schon im vergangenen Jahr wurden einige CeBIT-Stände bei Razzien wegen Produktpiraterie geschlossen. Auch Apple ließ Nachahmer und ihre Produkte von der Messe entfernen. Für Heiterkeit sorgte hingegen eine „iPhone-Killerapplikation“ in der CeBIT-Zeitung.
Näher benannt wurden die Aussteller der geschlossenen Stände nicht, Rechtsansprüche von Apple, Siemens und Sisvel seien verletzt worden. Auch auf vergangenen Messen kam es regelmäßig zu Maßnahmen gegen Marken- oder Patentrechtsverstößen bis hin zur direkten Produktpiraterie. Die Premiere bei der diesjährigen CeBIT: Vor Ort auf dem Messegelände bezogen zwei Ermittlungsrichter Stellung, um zeitnah Durchsuchungen anordnen zu können.
Einige geschlossene Stände waren insbesondere im Planet Reseller-Bereich zu sehen. Die direkte Nachbarschaft der Macnotes-Cebitpräsenz blieb hingegen über die Messedauer unbehelligt: Plakate und Papp-Dummies der „Shenzen Million-e Culture Industrial Co.“ schrammten verdächtig nah am iPad-Design entlang.
Erheiternder: viel Hype war um die CeBIT 2010 nicht gemacht worden, aber als später Kandidat für das bestgehypte Produkt im Messeumfeld meldete sich PSoverIP. Mit „GPSauge“ bot man eine App an, die bereits wegen Verwechslungsgefahr mit der offiziellen CeBIT-App für Verwirrung sorgte. Der Lobpreis in der CeBIT-Presse fiel ungewollt ironisch aus: eine „Killerapplikation“ sei demnach GPSauge, welches als fröhlich-vager Fahrplandienst vorgestellt wurde. Die Information, „wann in etwa“ der nächste Messebus zu erwarten wäre, wirkt nicht sonderlich überzeugend. Der Fairness halber sei angemerkt, dass das eigentliche Produkt der GPSoverIP – eine Flottenkontrolle für Firmenwagen – etwas mehr zu leisten imstande sein soll als die Messebusversion.