Autor:  Matze Fenn 30.03.2014, letztes Update: 08.06.2022
Wertung: 7.5

Metal Gear Solid V: Ground Zeroes im Test

Metal Gear Solid V: Ground Zeroes - Nachtsichtgerät
Metal Gear Solid V: Ground Zeroes - Nachtsichtgerät

Wir leben in einer Zeit, in der wir von spielenswerten Games nur so überhäuft werden; eine Zeit in der viele Studios neue Ableger eines Franchises entweder im Ein- oder Zweijahresrhythmus herausbringen. Spiele, die wirklich über viele Jahre hinweg reifen und zudem eine Spannungskurve bei den Fans durch lange Wartezeiten aufbauen, sind von daher eher die Ausnahme. Eine dieser Franchsies ist auch Metal Gear Solid. Der letzte Teil, Guns of the Patriots, erschien weltweit im Sommer 2008 und nun hat sich dessen Schöpfer Hideo Kojima etwas Besonderes einfallen lassen: Nicht nur wird der nächste Teil auf der neuen Konsolengeneration erscheinen, und das obendrein mit einer komplett neuentwickelten Engine, nein, auch wird sich der Titel in zwei Spiele unterteilen!

Hier müssen wir aber einschreiten, nicht dass sich bei dem einen oder anderen Leser unangemessene Vorfreude breitmacht. Auf uns kommen in der Tat zwei Spiele zu: Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes und Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain. Ground Zeroes stellt dabei einen Prolog zum Hauptspiel The Phantom Pain dar. Während das Hauptspiel noch auf einen Release-Termin wartet, ist Ground Zeroes ab sofort erhältlich und wir haben das Spiel, das laut diversen Quellen viel zu kurz sein soll, für euch einmal genauer unter die Lupe genommen.

Saftiger Preis, wenig Inhalt

Wer Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes  kaufen möchte, sollte zunächst eine Sache beachten: Es ist wirklich nur ein Prolog und lässt sich in knapp 2 Stunden durchspielen. Im Großen und Ganzen handelt es sich hierbei um eine etwas größere Demo-Version, in der nur ein einziges Levelgebiet spielbar ist. Gepaart mit einem immerhin recht hohen Preis von rund 30 Euro ist das schon eine Hausnummer, bei der die Frage gestellt werden muss ob sich das lohnt. Der Spielinhalt relativ schnell erklärt. Ihr schlüpft wie gewohnt in die Rolle von Snake „The Boss“ und müsst einen feindlichen Stützpunkt infiltrieren und zwei altbekannte Gesichter ausfindig machen: Paz und Chico. Sie werden hier gefangen gehalten und müssen von euch befreit werden – vorzugsweise auf die Stille Art und Weise. Das Spiel setzt bei Ground Zeroes übrigens im Jahr 1975 an die Geschehnisse des Titels Peace Walker an, welcher für die PSP erschienen ist.

Die Mission lässt sich, wenn ihr euch Zeit nehmt und wirklich viel wert auf Stealth legt, innerhalb von rund 2 Stunden erfolgreich abschließen, wohingegen ein Run mit vorgehaltener Waffe auch wesentlich schneller zu absolvieren ist. Streng genommen ist aber nach dem Ablauf der Credits das Spiel noch nicht zu Ende, denn euch stehen noch insgesamt fünf Nebenmissionen zur Verfügung. Jede Nebenmission stellt dabei ein eigenes Level dar, welches allerdings stets der selbe feindliche Stützpunkt ist. Ihr startet so lediglich mal von einer anderen Stelle aus oder fliegt bspw. mit einem Heli über die Basis und schießt einem Jeep den Weg frei. Die Ziele natürlich immer etwas anders. So müsst ihr Datenklau betreiben  oder bspw. zwei feindliche Söldner liquidieren. Ganz nett, aber zu dem Preis doch etwas zu wenig!

Offene Spielewelt und die Fox Engine

In Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes wird der Spieler nicht nur an die Steuerung herangeführt, sondern auch bekommt er hier einen ersten Eindruck von der offenen Spielwelt. Es gibt keine streng-linearen Level mehr, sodass ihr jederzeit euren eigenen Pfad wählen könnt. Quer durch die feindliche Basis schleichen, das Flüchtlingslager als Deckung nutzen oder doch lieber einen großen Bogen um die Basis herummachen – dies gilt es hier zu entscheiden. Hilfreich können hier auch oft feindliche Einheiten sein. Schafft ihr es euch an eine heranzuschleichen könnt ihr sie entweder direkt K.O. schlagen, exekutieren, als menschliches Schutzschild verwenden oder sogar verhören. Dabei springen ab und zu interessante Details zur Mission oder zu Lagern heraus, wo Ausrüstung zu finden ist.

Neu ist des Weiteren eine kleine Funktion, die euch im normalen Schwierigkeitsgrad eine Bullettime zur Verfügung stellt, sollte euch eine feindliche Wache entdecken. In diesen wenigen Sekunden habt ihr dann die Möglichkeit via einen extrem verzögerten Zeitablauf den Gegner ins Visier zu nehmen und auszuschalten. Gelingt euch dies nicht, wird Alarm ausgelöst und dann heißt es in Deckung zu gehen.

Besonders hat uns die neue Fox Engine in Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes gefallen. Sie bietet wunderbar scharfe Texturen, superflüssige Animationen in der Bewegung und auch die Wetter-, Licht- und Schatteneffekte sind einfach nur grandios anzuschauen. Die Hauptmission spielt so bspw. in tiefster Nacht, und Suchscheinwerfer von Wachtürmen schwenken umher und überprüfen die Lage. Der dadurch entstehende Schattenwurf ist imposant und sorgt für Atmosphäre. Andere Missionen spielen hingegen mitten am Tag oder im Zwielicht der Dämmerung. Alle Tageszeiten bringen dabei unterschiedliche Lichtverhältnisse mit sich und haben natürlich auch Auswirkungen auf Spielgeschehen und Atmosphäre. Endlich mal wieder ein richtiger Next-Gen Titel!

Gameplaytechnisch bekommt der Spieler ein sehr hilfreichen Sensor zur Verfügung gestellt, mit dem er per Zoom die Gegend erkunden, feindliche Unterhaltungen mithören und auch Gegner markieren kann. Letzteres bietet euch so die Möglichkeit jegliche Feindeinheit, wozu auch Überwachungskameras und sogar Fahrzeuge gehören, zu markieren. Fortan werden diese Einheiten kontinuierlich hervorgehoben, sodass unliebsame Überraschungen umgangen werden können. Allerdings macht dieses Feature das Schleichabenteuer unserer dramatis personae Snake auch fast schon zu einfach. Und ach ja: Leider vernehmen wir nicht mehr David Hayter, denn für den 5ten Teil hat man die Stimme von Kiefer Sutherland geliehen um Snake zu synchronisieren. Hier müssen wir eingestehen, dass Kiefer seine Arbeit durchaus gut macht, aber die etwas kratzige Stimme von Hayter ist einfach Kult und schade, dass er nicht mehr mit von der Partie ist!

Fazit

Der Prolog zu The Phantom Pain macht das, was Hideo Kojima versprochen hat: Den Spieler auf die Steuerung und die Welt vorzubereiten. Dabei besticht insbesondere die grafische Präsentation, die durch die neue Fox Engine von Kojima Productions ermöglicht wird. Ground Zeroes macht Spaß und die Nebenmissionen und die Highscore Jagd sorgen einige Abende für gute Unterhaltung. Allerdings bleibt dieser fade Nebengeschmack bestehen, dass man für eine quasi-Demoversion rund 30€ bezahlt hat. Wenn ihr euch also nicht zu viel versprecht und einfach nur mal einen Vorgeschmack auf das was kommt erleben wollt, dann heißt es zugreifen.

Diskussion zum Artikel
30.03.2014 um 22:22 Uhr. LaJulz

Der Titel von Naked Sake,ist BigBoss und nicht TheBoss.
Ich bitte das zu korrigieren.

30.03.2014 um 22:22 Uhr. LaJulz

Snake*

31.03.2014 um 12:12 Uhr. almarston

20€ kostet das Spiel…..

01.04.2014 um 17:17 Uhr. dg87

Das Spiel hat zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 30 Euro gekostet – hab ich ja auch selbst so gekauft! Und das ist in meinen Augen zu viel

01.04.2014 um 17:17 Uhr. dg87

Und dass wir beim Testen nicht ständig die Preise (die günstigsten) vergleichen ist auch klar 🙂
Übrigens, Amazon zeigt mir gerade einen Preis von 25 Euro an.. -nicht 20

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