iTunes Radio: Apples Verträge mit Plattenfirmen enthüllt

me, den 27. Juni 2013
iRadio auf dem iPhone
iRadio auf dem iPhone

iTunes Radio als Pandora-Konkurrenz für iPhone und iPad wird kommen. Das Wall Street Journal enthüllt nun Vertragsdetails um Konditionen, die den Plattenfirmen beim Support von iTunes Radio eingeräumt werden. Apple zahlt einen festen Betrag pro gespieltem Song. Zudem erhalten die Plattenfirmen eine prozentuale Abgabe für Werbeeinnahmen, die über iTunes Radio realisiert werden.

Das vom Wall Street Journal (WSJ) gesichtete Vertragswerk, das Konditionen zu iTunes Radio enthüllt, wurde an unabhängige Plattenfirmen versandt. Es soll jedoch den gleichen Inhalt wie die Verträge mit größeren Labels wie Universal Music Group oder Warner Music enthalten.

Apple bezahlt für Songs und Werbung

Im ersten Jahr nach dem iTunes-Radio-Start würde Apple 0,13 US-Cent pro abgespieltem Song bezahlen. Zusätzlich erhalten die Plattenlabels 15 Prozent der Werbeeinnahmen, entsprechend des Anteils an gespielter Musik. In Jahr 2 von „iRadio“ wird der Betrag pro Song auf 0,14 US-Cent erhöht, und 19 Prozent Werbeeinnahmen. Die Zahlungen liegen schon im ersten Jahr um 0,01 US-Cent höher als beim Konkurrenten Pandora.

Einschränkungen im iTunes-Radio-Vertragswerk erlauben es Apple bestimmte Titel ohne Bezahlung zu streamen. Dies gilt für Songs, die sich in der iTunes-Bibliothek eines Nutzer befinden, die vor dem Ablauf von 20 Sekunden abgebrochen werden, und für spezielle Promotion-Aktionen. Allerdings gilt diese Regelung nur für zwei Songs pro Stunde je Nutzer.

Weiterhin würde Apple nicht indirekt für Musik von unabhängigen Labels zahlen müssen, die in Radioprogrammen wie Talkshows, Wetter-, Sport- und Nachrichtensendungen auftauchen. Es sei ohnehin unwahrscheinlich, dass das Unternehmen solche Programme anbiete, da es bisher davon abgesehen hat eigene Inhalte zu produzieren.

Mehr Käufe durch iTunes Radio

Die Gewinnmarge für „iRadio“, Pandora und andere sei äußerst gering. Apples Strategie mit iTunes Radio sei vor allem darauf ausgerichtet, Einkäufe im iTunes Store zu steigern, wenn Zuhörern Songs gefallen. Ebenso hofft man auf eine Steigerung des Kaufs von iPhones oder iPods.

Außerdem bestünde die Chance, die eigene iAd-Plattform auszubauen.

iTunes Radio ist ein kostenloser, werbefinanzierter Musikstreaming-Dienst, der vorerst in den USA zusammen mit iOS 7 diesen Herbst offiziell starten wird. Wann der Dienst nach Europa kommen wird, ist bisher nicht bekannt. Zunächst wurde über den Namen iRadio spekuliert.


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