Apple soll vor Start über Fehler in iOS Maps Bescheid gewusst haben

Alexander Trust, den 10. Oktober 2012
Airfield Park in Apple Maps in Dundrum, Dublin
Airfield Park in Apple Maps in Dundrum, Dublin

Mit iOS 6 hat der Hersteller aus Cupertino eine eigene Maps-Anwendung vorgestellt. Diese stieß nicht überall auf Wohlwollen. Apple entschuldigte sich sogar öffentlich, verwies aber auf die Zukunft. Nun haben einige Entwickler sich zu Wort gemeldet, die Apple lange vorher über die Fehler unterrichtet haben wollen.

Tatsächlich aber soll Apple sogar vor der Veröffentlichung über die Probleme mit iOS Maps Bescheid gewusst haben (vgl. AppleInsider, engl.).

Entwickler schlugen vor Monaten Alarm

Sechs iOS-Developer, die anonym bleiben wollten, haben in Gesprächen mit CNET (engl.) kundgetan, dass man Apple bereits vor Monaten über Fehler in der Maps-Applikation hingewiesen habe. Die Apps der Entwickler sind Angaben zufolge „viel genutzt“ und benötigen für ihre Funktionalität die interne Maps-Anbindung; denkbar wäre beispielsweise eine sehr populäre App wie AroundMe.

Die Entwickler sollen ihrerseits mit dem Erhalt der ersten Vorversionen in internen Gesprächsforen, aber auch über das Ausfüllen von Bug-Reports oder über E-Mails Apple auf Fehler hingewiesen haben.

„During the beta period I filed bug reports with Apple’s Radar system (notorious for being ignored), posted on the forums several times, and e-mailed multiple people within Apple’s MapKit team to voice our concerns“.

Einer der Entwickler spricht sogar davon, dass er mit seinen Hinweisen regelrecht ignoriert worden sei und deshalb seine Bedenken und Hinweise dann in einem Forum veröffentlicht habe und sich mehrfach an das MapKit-Team von Apple gewandt habe.

Unzureichendes Feedback

Ein anderer Entwickler äußerte gegenüber CNET seinen Unmut, dass man nur ungenügendes Feedback erhalten habe. Auf einen Hinweis sei einmal eine E-Mail gefolgt, in der lediglich stand, dass die Fehlerbeschreibung korrekt durchgeführt worden sei. Darüber hinaus konnten die Entwickler aber nicht feststellen, ob und inwieweit ihre Anmerkungen von Apple überhaupt bearbeitet worden seien.

„This has been a frustrating experience for us and we don’t care where the imagery comes from, we just would like our customers to be able to have the same experience within our app when they update from iOS 5 to iOS 6 (…). Instead, the OS upgrade broke some of the features we built within our application despite being told that only the imagery would be swapped out.“

Apps kastriert

Last but not least erwähnte einer der Entwickler, dass man von Apple offenbar zunächst mitgeteilt bekommen hatte, dass lediglich das Bildmaterial ausgetauscht würde. Tatsächlich sollen aber auch Features, die unter iOS 5 noch funktionierten, mit der Einführung der neuen Maps-API für iOS 6 hinfällig geworden sein. Vor allem gegenüber Kunden, die eine App zuvor gekauft haben und mit ihr zufrieden waren, ist dies ein Rückschritt und es sei mehr als ärgerlich.

In Medienberichten wurde immer wieder angemerkt, dass Apple noch ein Jahr lang mindestens auf eine Vereinbarung mit Google zur Verwendung deren Maps-Apps hätte zurückgreifen können. Es ist unklar, warum Apple sich dazu entschied, schon vorher eine eigene App anzubieten. Ende September aber entschuldigte sich Tim Cook öffentlich bei den Kunden, dass zwischen dem Anspruch auf Qualität und der Realität eine Lücke klaffe. Er versprach gleichsam, diese in der Zukunft schließen zu wollen.


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